Die Felsen von Scopello-Tonnara im Hintergrund
Die Felsen von Scopello-Tonnara im Hintergrund

Heuer Kalabrien, Sizilien Nord- und Westküste, Basilikata und die Heimreise über Apulien, Gargano und die Dolomiten.

 

Ihr könnt wieder unsere Reiseerlebnisse zuhause mitverfolgen.  

Um unsere Reiseberichte nicht zu überladen, geben wir ausschließlich nur Kurzinfos, wer genaue Informationen über Städte, Sehenswürdigkeiten, Stell- oder Campingplätze haben möchte, kann dies uneingeschränkt im Internet nachlesen.

 

Wer Lust hat kann in unser Gästebuch einen Eintrag schreiben, wir freuen uns über jeden Kontakt.

REGINA & WOLFGANG

Unsere Urlaub-Highlights 2015

Italien ist umgeben von 4 Meeren und der Straße von Sizilien, wir konnten heuer alle bereisen und die herrlichen Strände und das Meer genießen.

  •       Ligurisches Meer
  •       Tyrrhenisches Meer
  •       Ionisches Meer
  •       Adriatisches Meer
  •       Straße von Sizilien

 

 Zum Welterbe in Italien gehören 51 Welterbestätten, wir hatten davon schon manche besichtigt, heuer kamen 8 UNESCO Weltkulturerben dazu.

  •       Arabisch-normannisches Palermo
  •       Villa Romagna de Casale
  •       Die Höhlenwohnungen von Matera
  •       Der Ätna
  •       Die Trulli-Stadt Albereobello
  •       Castell del Monte
  •       Assisi
  •       Die Dolomiten

Italien hat 22 Regionen. Jede Region besitzt ihre besonderen Reize. Unsere ausgedehnte Reise ging heuer durch 16 Regionen, aufgelistet der Reihe nach:

  •     Südtirol
  •     Trentino
  •       Lombardei
  •       Emilia Romagna
  •       Toskana
  •       Umbrien
  •       Kampanien
  •       Basilikata
  •       Kalabrien
  •       Sizilien
  •       Apulien
  •       Molise
  •       Abruzzen
  •       Marken
  •       San Marino
  •       Venetien
Quelle: Google Maps
Quelle: Google Maps

Unsere erste Reiseetape:

Hallein-Modena-Cassino-Tropea

Die Strecke von 1570 km bewältigten wir in 2,5 Tagen. Wir genossen die Fahrt und fuhren entspannt rund 500 km pro Tag. nach der Apenninen-Überquerung hatten wir im Landesinneren 43 Grad!

Übernachtung am Stellplatz bei 40 Grad Hitze
Übernachtung am Stellplatz bei 40 Grad Hitze

Modena

Am Sonntag den 19.7. ging es wieder in Richtung Kalabrien. Unsere täglichen Reiseetappen betragen rund 500-600 km, der Urlaub beginnt bei uns bekanntlich mit dem starten unseres Ducatos. Wir fuhren die bewährte Route vom letzten Jahr, über Südtirol und Trentino zu unserem ersten Nächtigungsplatz in Modena. Heuer probierten wir einen neuen Stellplatz kurz nach Modena, dieser Platz ist sehr ruhig, sicher und trotzdem nicht zu weit von der Autobahn entfernt. Es gibt gleich nebenan ein Restaurant, eine Bar sowie einen kleinen Bäcker und Metzger.  

Unser Wohnmobilstellplatz Castelnuovo Rangone (Modena)

Ortsteil Montale Rangone

Via Vandelli

I-41051 Castelnuovo Rangone (Modena)

GPS:  Lat: 44.5790112     Lon: 10.9084416

Stellplatz in Cassino
Stellplatz in Cassino

Cassino

Nach einer heißen Nacht, wir hatten am Abend noch 37°C, ging es nächsten Morgen weiter in Richtung Bologna und dann direkt nach Florenz und weiter in Richtung Rom. Am späten Nachmittag so gegen 16:30 Uhr erreichten wir unseren vom Vorjahr bekannten Stellplatz in Cassino, etwa 70 km nach Rom. Der Eigentümer, ein sehr freundlicher älterer Herr mit Sonnenhut, begrüßte uns wie gewohnt in deutsch-italienischer Sprache. Der Stellplatz ist perfekt für die Nacht, jedoch Vorsicht hier gibt es infolge der vielen blühenden Oleander sehr giftige Stechmücken. Wer länger verweilen möchte sollte einen Besuch im Kloster Montecassino nicht vergessen. Der Preis ist günstig und die sanitären Anlagen sind hier sauber, im näheren Umkreis gibt es auch Restaurants und eine Pizzeria. Der Stellplatz ist im ADAC Stellplatzführer zu finden.

Sonnenuntergang
Sonnenuntergang

Tropea

Am kommenden Morgen den 21. 7. stand dann die letzte aber auch zugleich anstrengendste Reiseetappe vor uns, die Überquerung der Apenninen. Bei einer kurzen Kaffeepause nach der Gebirgsüberquerung ließ mich der Blick auf das Außenthermometer etwas zusammenzucken, sage und schreibe 43°C drückende Hitze. Erstmals konnte die temperaturgesteuerte Regelung für unseren Kühlschrank zeigen was sie kann. Die 3 Lüfter im Wärmetauscher-Kasten liefen auf voller Drehzahl, die Temperatur im Kühlschrank lag bei rund 10° und das im 12 Volt Betrieb, also akzeptabel.

 

Sie Strecke war uns gut bekannt vom Vorjahr, daher kamen wir relaxt am Abend bei unserem Campingplatz „Marina del Convento“ in Tropea an. Wir richteten uns gleich, am selben Platz, welchen wir im Jahr davor hatten, bequem ein und erfrischten uns anschließend im Meer. Die Luft-Temperatur lag  abends noch bei rund 34°C, das Wasser bestimmt bei 27°C.Tropea wird nun für etwa 10-12 Tage unsere Bleibe sein. Die Ortschaft ist zu Fuß zu erreichen, alle notwendigen Dinge; aber auch landestypischen Spezialitäten wie nachfolgend zu lesen ist,  sind hier zu bekommen.
Wir lernten am Campingplatz Ulli und Jürgen, ein nettes Lehrerehepaar aus Oberndorf kennen.

Einkochen der Früchte
Einkochen der Früchte

Landestypische Spezialitäten

Weitläufig bekannt ist die rote Zwiebel aus Tropea, ihr Geschmack ist etwas süßlich und sie hat eine milde Schärfe. Darüber hinaus ist in dieser Region die bekannte N‘duja Wust aus Spilinga sehr zu empfehlen. Das Aussehen erinnert an unsere grobe Streichwurst nur der Geschmack und die Farbe ist gänzlich unterschiedlich. N‘duja gibt es als Streichwurst in verschiedenen, landesüblichen Wurstformen aber auch im Glas. Der Geschmack ist sehr würzig und die Pepperonchino machen die besondere Schärfe aus. Zum Mitnehmen eignet sich die „N‘duja di Spilinga im Glas“ am besten. Ist das Glas einmal offen sollte sie im Kühlschrank aufbewahrt werden. Sie eignet sich sehr gut auf die Pizza, zu Nudelgerichten zu Reis- oder Kartoffelgerichten aber auch einfach nur als Brotaufstrich mit Büffelmozzarella ist es eine Delikatesse. Wer sich mit landestypischen  Spezialitäten eindecken möchte, sollte unter anderem die Produkte der Bergamotte Frucht nicht vergessen. Es gibt davon Marmelade, Schokolade, Bonbons, Bergamotte-Öl, Essenzen und einen herrlichen Likör. Die leckeren Produkte dieser seltenen Frucht werden hier wie ein Heilmittel gehandelt, nachweislich helfen die Auszüge gegen Schuppenflechte und Akne, da die Bergamotte Essenzen heilend und desinfizierend wirken. Die Frucht wächst vorzugsweise in der geografischen Zone um die Provinz Aspromonte, Reggio und Tropea, begünstigt durch das kalabresische Klima. Eine industrielle Herstellung der Essenzen ist bis heute nicht gelungen, da die über 350 Moleküle derzeit nicht zu synthetisieren sind. Die Extrakte werden auch gerne für Badezusätze oder in der Parfümerzeugung eingesetzt. Wer der Verdauung Gutes tun will, trinkt einen gut gekühlten Vecchio Amarao del Capo, den typischen Kräuterlikör. Das lokale, sonnengereifte Obst und Gemüse, insbesondere vom Markt, ist preiswert und von hoher Qualität. Wir kochten wieder Marmelade von den reifen Pfirsichen ein.  

Unsere Satelliten-Flachantenne
Unsere Satelliten-Flachantenne

Ein bischen WOMO Technik

Bei einem Rundgang am Mittwoch 22.7. fielen uns sogleich bei etlichen Wohnmobilen die geöffneten Lüfterkästen auf. Zahlreiche Absorber-Kühlschränke verrichteten bei 38°C nicht mehr zuverlässig ihren Kühl-Dienst. Wir hatten vorerst auf Gasbetrieb, dann auf 230 Volt Betrieb  gestellt, die Temperatur in unserem Kühlschrank war bei genau 5°C also ideal. Die funkferngesteuerte, drehzahlabhängige Ventilation lief auf Automatik- Betrieb, das entspricht bei 34°C Außentemperatur ca. 70% der Maximaldrehzahl, was vollkommen ausreichte um den gefürchteten Wärmestau zu vermeiden. Der Aufwand für den Umbau war lohnenswert, kein warmes Bier, keine verdorbene Milch und kein warmer Drink, auch nicht bei 43°C Hitze. Heuer entschieden wir zur Gänze unter den Schattenspendern zu stehen, da die Temperaturen vergleichsweise mit den Temperaturen vom Vorjahr wesentlich höher waren. Demzufolge verzichteten wir auf unseren kostenlosen PV Strom, dafür wurden die Nächte erträglicher. Nebenbei wurden die Idee einer "Solar-Warmwasseraufbereitung am Wagendach" und eine „Gasvorrat-Fernanzeige“ mittels DMS Messstreifen für den exakten Gasvorrat den beiden Flaschen geboren. Da viele Stellplätze und Campingplätze kein Warmwasser für die Geschirrwäsche bieten, schien mir dies ein praktischer Nutzen zukünftig zu sein.  Erste erfolgversprechende Skizzen sind schon am Papier. Gut zu wissen, dass unsere Satelliten-Flachantenne auch durch die grünen Schattenspender mit gutem Pegel und überdurchschnittlicher Signal-Qualität funktionierte. Die vergleichsweise wesentlich größeren Automatik-Offset Antennen unserer Nachbarn quittierten teilweise ihre Funktion unter den Schattenspendern.     

Blick von der Kirche "Santa Maria dell'Isola"
Blick von der Kirche "Santa Maria dell'Isola"

Strand, Wetter und Temperaturen

Um diese Jahreszeit ist das Wetter meist sehr stabil, Temperarturen um die 34°-38°C oder auch darüber sind tagsüber üblich. Nachts, wenn meerseitig etwas Wind aufkommt, gehen die Temperaturen im Juli auch unter die 30°C Marke. Fallweise ist auch ein kurzer, vereinzelt auch starker Regen oder ein Gewitter mit Wind möglich. Der Wellengang kann auch mal bis zu einem Meter und mehr sein. Der private Strand des Campingplatzes ist nicht stark frequentiert, wir haben einen Platz direkt am Meer und deshalb nur ein paar Meter ins etwa 28°C warme, klare Wasser. Die Wasserqualität ist in Kalabrien besonders gut, begünstigt wird dies durch den feinen Sandstrand und dem steinigen Meeresboden.

 

 

Planung der Weiterreise 29.7.2015

Am 1. 8. werden wir zum 11km entfernten Capo Vaticano fahren, dort 1-2 Tage bleiben und anschließend nach Messina mit der Fähre übersetzen.

Quelle: Google Maps
Quelle: Google Maps

Die zweite Etape, jetzt geht es nach Sizilia

Tropea-Messina-Milazzo-Palermo-Scopello-Trapani-Marsala-Menfi-Scala dei Turchi

Verwegene Dörfer, kaum belegte Campingplätze, die Familie, Salzgärten, Zigeuner, eine Kläranlage die nicht funktioniert und die Kreidefelsen.

 

Badestrand am Capo Vaticano
Badestrand am Capo Vaticano

Capo Vaticano am Campingplatz Costa Verde (1.8.2015)

Ein kleiner aber sehr sauberer Campingplatz mit einem perfekten Strand und wie hier am Capo Vaticano üblich, mit kristallklarem Wasser. Die einzige Zufahrt geht über eine sehr steile und enge Serpentinen-Straße zum Meer hinunter. Keinesfalls für Wohnmobile über 7m oder längere Wohnwagengespanne geeignet, da die Kehren besonders eng sind. Wir kurven hinunter und bekamen gleich einen Top Platz direkt am Meer. Duschen und Toiletten waren ok. Wir blieben eine Nacht, da wir vorhaben baldigst nach Sizilien über zu setzten. Der Campingplatz dürfte früher ein kleiner Fischereihafen gewesen sein. Zu Kriegszeiten könnte das Areal als strategischer Aussichtspunkt gedient haben. So manche verrosteten Eisenteile deuten auf eine besondere Vergangenheit hin. Vom Capo aus ergibt sich bei guter Witterung ein herrlicher Blick bis zur Straße von Messina (Stretto di Messina) und alle Äolischen Inseln (Stromboli, Vulcano, Lipari, Salina, Filicudi, Alicudi und Panarea)

 

Hoher Wellengang auf der Straße von Messina
Hoher Wellengang auf der Straße von Messina

Überfahrt Messina (2.8.2015)

Wir kamen gegen Mittag bei brütender Hitze im Hafengelände an, ich besorgte gleich die Fährkarten und nach einer kurzen Wartezeit konnten wir die nächste Fähre, die „Fata Morgana“ befahren. Das 25cm tiefe Schlagloch vom Vorjahr bei der Zufahrt scheint zugemacht worden sein. Die Einschiffung ging völlig problemlos. Die 25minütige Überfahrt war wie immer ein aufregendes Ereignis, heuer hatten wir ziemlichen Wind auf der Straße von Messina.

Badebucht des Campingplatzes
Badebucht des Campingplatzes

Milazzo (2.8.2015)

Unser nächstes Ziel war Milazzo an der Nordküste Siziliens. Wir wählten den Campingplatz „Cirucco“ direkt am Capo. Eine Treppe mit 159 Stufen und herrlichen  Ausblicken über die Steilküste, vorbei an der Pizzeria führt direkt zum kleinen aber feinen Strand. Blitzsaubere Wasserqualität, angenehme Badetemperaturen und bizarre Felsenlandschaften im Meer, erwarten uns in  der verträumten, spärlich besuchten Bucht.

Die Kathedrale von Palermo
Die Kathedrale von Palermo

Palermo (3.8.2015)

Wer Sizilien bereist, darf einen Besuch in Palermo der Hauptstadt nicht versäumen. Wir quartierten uns auf dem Stellplatz, gut einem Kilometer vor dem Porta Nuova, ein. Der Stellpatz bietet eine brauchbare Dusche und ist relativ ruhig und bewacht. Parkplatz-Übernachtungen würde ich hier niemanden empfehlen, die Kriminalität in dieser Gegend ist nicht zu unterschätzen. Ansonsten sind die Sicherheitsvorkehrungen für Touristen gleich wie in jeder anderen Großstadt. Wir fühlten uns nicht unsicherer wie in Rom. Die „Familie“ ist selbstverständlich auch hier gegenwärtig, gewisse Rotlicht-Stadtteile sind abends besser zu meiden und wenn schwere Limousinen mit elegant gekleideten Männern durch die Gassen fahren, sollte man nicht stehenbleiben und besser nicht fotografieren, ein freundliches Lächeln mit einem „Buon Giorno“ wird dennoch gerne zurückgegeben. Allgemein sind Touristen gerne gesehen und den einen oder anderen indirekten Kontakt zur sogenannten „Familie“ oder deren Zugehörigen hatten wir bestimmt. Fakt ist, als Feriengast ist man sicher und die Familie ist sehr bedacht, dass Gäste unbehelligt bleiben. Ausführlicher möchte ich über dieses Thema nicht berichten, jeder möge sich sein eigenes Bild darüber machen. Gebettelt wird in der Regel nur vor Kirchen, wie alles was derartige Einnahmequellen betrifft, ist auch dies gut organisiert. In der Regel sind jene Personen immer mit dem neuesten Smartphone ausgestattet. Fast alle Kirchen sind mit rund € 2.- Eintritt zu besichtigen, insbesondere der Palazzo mit der Kapelle, die Basilika mit der Krypta sind eine Augenweide. Etliche Stadtteile sind auch hier ziemlich herunter gekommen, bzw. total verfallen, was auf frühere, bessere Zeiten schließen lässt. Die Via Emanuelle, welche schnurgerade zum Hafen führt, ist die eigentliche Lebensader der Stadt, hier und in den zahlreichen Querstraßen spielt sich das Geschehen ab. Märkte, Bekleidung und vor allem Bar`s und Straßencafés findet man im Überfluss. Das Preisniveau ist hier noch sehr akzeptabel, wir kochen nicht, sondern laben uns an einem der zahlreichen Imbisslokale. 

Blick in die veträumte Badebucht
Blick in die veträumte Badebucht

Scopello (5.8.2015)

Wir beschließen weiter zu reisen, in das kleine, verträumte Fischerdorf Scopello mit dem ehemaligen Fischereihafen „Tonnara“ an der Westküste. Der Stellplatz direkt auf der Anhöhe neben der Ortschaft ist perfekt, ca. 5 min nach Scopello  und über einen Weg rund 15 min nach Tonnara. Tonnara ist im Privatbesitz, wer es besichtigen möchte muss € 3.50.- berappen, jedoch werden nur maximal 200 Personen in die Bucht gelassen, so kann es durchaus bei der Kassa zu Wartezeiten kommen. Die Bucht mag für Italiener eine Sensation sein, uns hat es hier nicht gefallen, völlig überlaufen, es machte den Eindruck als säßen 200 Badegäste gemeinsam in der Wanne. Darüber hinaus gab es keine Infrastruktur, wie z.B. ein Kaffee oder desgleichen, lediglich ein Raum mit 6 Getränkeautomaten war zu finden. Alles versperrt, also gewiss keine Sehenswürdigkeit, zumindest nicht für unseren Geschmack. Dafür ist das Restaurant mit Pizzeria oben am Dorfeingang bestens zu empfehlen, zahlreiche leckere Fisch- und Meeresfrüchtegerichte und eine reichhaltige Auswahl an Pizzen füllen die Speisekarte, wir beschließen hier Abend zu essen. Am nächsten Morgen ging es weiter nach Trapani.

Das Salzmuseum mit dem Restaurant
Das Salzmuseum mit dem Restaurant

Die Salzgärten von Trapani (6.8.2015)

Am Vormittag erreichten wir Trapani, auffallend, die Einfahrtsstraße wird gesäumt von schwarzen Bettlern, mit der einen Hand wird am nagelneuen Smartphone telefoniert, die andere Hand wird zum Betteln gereicht, interessant wie bahnbrechend in dieser Branche hier gearbeitet wird……

Unbedingt sehenswert sind die weltbekannten Salzgärten, wir steuern das Salzmuseum und die großen Gärten südlich der Stadt an. Trapani war einmal eine der reichsten Städte des Mittelmeers. Ein Reichtum, der auf Salz gebaut war. Ein Spaziergang durch die gigantischen Salzseen trotz der 37 Grad Hitze lohnt sich, wir sind rundweg begeistert. Anschließend besuchten wir noch das Salzmuseum. Selbstverständlich gibt es in Trapani auch noch Sehendswürdigkeiten und alte Tempel. Nach einen guten Espresso geht die Fahrt weiter nach Marsala. 

Küstenabschnitt bei Marsala
Küstenabschnitt bei Marsala

Marsala (6.8.2015)

Eine Ortschaft, für uns wenig einladend, ziemlich abgewirtschaftet, zwielichtige Wohnwagengespanne lagern am örtlichen Stellplatz, und jede Menge der typischen Bauruinen und aufgelassene Firmengelände dominieren die Gegend. Ein Aufenthalt schien uns nicht zweckmäßig, also fuhren wir die malerische Küste entlang weiter in Richtung Menfi.

Strand des Campingplatzes bei Menfi
Strand des Campingplatzes bei Menfi

Campingplatz Menfi (6.8.2015)

Wir erreichten am späten Nachmittag den Campingplatz bei Menfi. Wir, besser gesagt Regina wurde von einem Papagei mit einem Pfiff, welcher gleich dem typischen nachpfeifen von Blondinen galt,  und einem „Buon Giorno“ vom Papagei empfangen. Ein kleiner Platz, beschattet durch alte Bäume und ein besonders feiner Sandstrand, alles in allem perfekt, wäre nur nicht das Ameisenproblem. Wir haben Ameisenpulver dabei um diese kleinen Probleme in den Griff zu bekommen. Am kommenden Tag überraschte uns ein recht heftiges, sizilianisches Gewitter und zog heute den 7.8. über uns hinweg. Rund zwei Stunden dauerte der Spuk. Für SizilianerInnen ein Ereignis der besonderen Art. Nach jeder kleinen Gewitterpause kamen die Frauen mit dem Besen um das Wasser im Vorzelt wegzukehren, jeder beobachtete den Anderen mit Argusaugen ob schon die Stühle wieder herausgeräumt würden. Räumte jemand, begann das allgemeine herausräumen, beim nächsten Regenguss wurde wieder hineingeräumt. Dieses spettacolo war unterhaltsamer als jedes Theater und herrlich mit zu verfolgen, es ging rund 2 Stunden so dahin, bis der Regen tatsächlich aufhörte.  

Vorsorglich zog ich gleich am Ankunftstag die linke Seitenwand unseres Vorzeltes ein, da etwas Wind am Abend aufkam. Am nächsten Tag erwies sich der Aufwand gerechtfertigt, beim Gewitter hielt es den Regen ab.

Wir bleiben 2 Nächte, es gab verschiedene Gründe früher abzureisen. Einerseits war der Campingplatz durch touristenfeindliche Dauercamper geprägt, wir hatten so etwas noch nicht erlebt, andererseits war da die örtliche Kläranlage, die durch das Gewitter übergegangen war. Ausgesprochenes Pech für die unliebsamen Dauercamper, der Strandabschnitt wurde vorerst gesperrt. Wir zogen mit einem lachenden Auge weiter, irgendwie Schade, der Eigentümer mit seinem Papagei war sehr freundlich und der Strand war vor dem Kläranlagen-Malheur perfekt. 

Blick auf die Kreidefelsen
Blick auf die Kreidefelsen

Der Kreidefelsen Scala dei Turchi (8.8.2015)

ist ein markanter Kreidefelsen der stark ins Meer abfällt. Dieser liegt 4 km westlich von Porto Empedocle. Der Name der treppenartigen Felsenformatierung kommt vermutlich daher, dass Piraten, vermutlich Türken, vor langer Zeit hier an Land gingen. Heute wird die traumhafte Felsenkulisse gerne für Modeaufnahmen genutzt. Parkplätze sind hier kostenpflichtig, dagegen ist der Eintritt zum Meer hinunter gebührenfrei. Es ist nicht empfehlenswert über die Felsen ins Meer zu gelangen. Der phantastische Strand lädt regelrecht zum Baden ein. Beim Rückweg überraschte uns ein heftiger Regenguss.

Quelle: Google Maps
Quelle: Google Maps

Unsere dritte Etappe mit knapp 1000 km führt über Enna nach Piazza Armerina vorbei an der Villa Romana del Cassale mit den Bikini Mädchen, hoch hinauf auf unseren Stellplatz am Ätna, dann wieder zurück nach Kalabrien, Plami, weiter nach Le Castella, Santa Severiana, Matera Sassi und Masafra. 

Alte Mosaike, traumhafter Strand und besonders guter Wein

Die Kathedrale von Enna
Die Kathedrale von Enna

Enna, genannt auch der Nabel Siziliens (8.8.2015)

Wir machen uns auf den auf den Weg nach Enna ins Landesinnere. Es gab 2 Optionen, entweder in Richtung Autobahn mit einem Umweg, oder querfeldein durchs Landesinnere. Wir wählten die Querfeldein-Option. Praktisch kein Verkehr, wir fuhren über 2 Stunden ohne auch nur irgendjemanden zu begegnen, es gab keinen Mobilfunk, kaum Häuser und wenn, dann verlassen, also nur Landschaft. Die Straßenverhältnisse sind unterschiedlich, jedoch teilweise so desolat, dass manche Passagen nur einspurig zu befahren sind, weil Teilstücke der Straße einfach weggebrochen sind. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl diese Einsamkeit in den Bergen, uns kommt der Gedanke, hoffentlich ist nur nichts mit dem Fahrzeug. Alles tuto bene, wir erreichen den Anschluss der Autobahn in Richtung Enna. Enna liegt in der geografischen Mitte von Sizilien auf einer Höhe von 968m, daher kommt auch der Begriff „Nabel von Sizilien“. Die Stadt hat knapp 29.000 Einwohner, Landwirtschaft, etwas Handel, der Tourismus sind die Haupterwerbsquellen der Bevölkerung.  

Direkt am Castello, übrigens der höchste Punkt der Stadt, gab es Parkplatz genug, wir besichtigten die interessante Altstadt, etliche Kirchen, unter anderem die bekannte Jesuitenkirche und die Burg. Unser erster Eindruck, sehr freundliche, wie immer hilfsbereite Menschen, wir kauften in einem Kaffee Arancini, das sind Reisbällchen und überall in Sizilien als feiner Imbiss zu bekommen sowie Mandeltörtchen. Beim Womo angekommen überlegten wir während der Jause wie es weiter ging….. Es zog plötzlich starker Nebel auf, wir waren auch auf knapp 1000m Seehöhe. Bleiben und übernachten, oder gleich zum Stellplatz bei der Trattoria „La Routa“ fahren….. wir entschieden doch weiter zu fahren.

Stellplatz mit Blick auf die Trattoria
Stellplatz mit Blick auf die Trattoria

Trattoria La Routa 8.8.2015

Am späten Abend kamen wir dann bei der Trattoria an, es war schon geschlossen, ich klopfte an, die Chefin schlief in der Küche, nebenbei am Herd kochte eine Minestrone. Ich fragte ob wir hier übernachten können, kein Problem meinte sie freundlich, stellt euch irgendwo hin. Ein absolut ruhiger, sauberer Stellplatz, sehr zum empfehlen, leider ist die bodenständige Küche nur mittags offen. Der Platz liegt etwa 800m von der weltbekannten „Villa Romana del Casale di Piazza Armerina“ entfernt.    

Mosaike
Mosaike

Villa Romana del Casale di Piazza Armerina (9.8.2015)

Zeitig am Morgen machten wir uns dann auf den Weg zu unserem UNESCO Weltkulturerbe, der Villa Romagna del Casale. Der übergroße Parkplatz war morgens kaum belegt. Ein eigens ausgeschilderter Parkbereich für Wohnmobile war vorhanden. Die Villa ist ein wesentliches Denkmal der römischen Herrschaft Siziliens und weltberühmt für ihre Bodenmosaiken. Der Besuch dieser Villa ist aufschlussreich, die sehr gut erhaltenen Mosaike belegen das Leben einer Herrschaftsfamilie ca. 400 n. Chr. besonders eindrucksvoll. Weltbekannt und einzigartig sind die besonders gut erhaltenen Mosaike der Bikini Mädchen. Faszinierend, wie diese Mosaike über die Jahrtausende erhalten blieben.  

Blick auf das Weingut
Blick auf das Weingut

Stellplatz am Ätna (10.8.2015)

Zum Abschluss unserer heurigen Sizilien-Rundreise überredete mich Regina noch auf einen Stellpatz am Ätna zu fahren. Heuer war die Vulkantätigkeit kaum wahrnehmbar, also steht dem Vorhaben nichts im Wege. Über die Abfahrt Fiumefreddo (das bedeutet kalter Fluss) ging es dann durch idyllische Bergdörfer hoch hinauf auf ein Plateau. Diese besonders reizvolle Gegend ist geprägt vom Weinbau, aber auch Obst und Gemüse gedeihen auf dem Lavaboden hervorragend gut. Rechts und links der in Serpentinen verlaufenden Straße sind immer wieder beeindruckende Lavafelder von früheren Ausbrüchen zu sehen. Bis ein Lavastrom einmal abgekühlt ist, kann es Monate dauern, bis die Lava zu einem fruchtbaren Boden wird können oft Jahre vergehen. Angekommen am Stellplatz gab es erstmals ein lautes wow…. Ein bezauberndes, altes Weingut mit gut erhaltener Gebäude-Substanz aus dem 18. Jahrhundert, ringsum Weinberge, ein perfekt gepflegter Stellpatz mit Strom und sanitären Anlagen. Regina fragte nach einer Waschmaschine, da wir unsere Schmutzwäsche mal wieder durchwaschen wollten, worauf die Eigentümerin sagte „no Woschmaschin“ im Dialekt. Gleich nach der Ankunft verkosteten wir die erlesenen Weine und kauften natürlich ein. Ab Hof gibt es hier den berühmten Ätna-Wein zu sehr akzeptablen Preisen. Dieser Wein ist praktisch nur hier zu bekommen, er wird nicht über Internet oder Weinhändler gehandelt. Wir treffen ein holländisches Pärchen mit einem VW T3 und einen deutschen Touristen, eine Seltenheit in dieser Gegend.

Am kommenden Morgen werden wir Sizilien wieder verlassen. Desolate Autobahnen, herabgekommene Landstriche, an den Straßenrändern Mülldeponien, eine verwahrloste Infrastruktur bleiben genauso in Erinnerung wie herrliche Strände, verträumte Bergdörfer, einsame Badebuchten, anmutende Landschaftsformationen, überall nette, hilfsbereite Menschen, leckere Spezialitäten, atemberaubende Sonnenuntergänge, ein angenehmes Kima und überall passable Preise.

Unsere Vorspeise
Unsere Vorspeise

Wieder in Kalabrien „Palmi“ (11..8.2015)

Nach dem Ätna-Aufenthalt zog es und wieder in Richtung Festland. Wir steuerten auch heuer wieder unser Ziel vom letzten Jahr, „Palmi“ an. Der Ort lebt hauptsächlich vom Tourismus und der Landwirtschaft. Helles Türkis bis Violett blaues Meer, exzellenter Strand vom Feinsten, fantastische Sonnenuntergänge und heiße Temperaturen aber auch ein Gewitter mit heftigen Regen prägten den Aufenthalt hier. Es war alles beim Alten, die sanitären Anlagen gleich desolat, aber nichts desto trotz zieht es uns immer wieder dorthin. Unterm Strich passt es und der Preis mit € 15.- in der Hochsaison ist nicht zu unterbieten.  Es ist einer der schönsten Strandabschnitte Kalabriens. Wir beschließen etwa 4 Tage zu bleiben und unseren 3. Hochzeitstag noch einmal hier zu verbringen. Gleich am Strand gibt es das Restaurant „Angelo Verde“ hier werden wir am 11. 8. wieder gepflegt gegrillten Fisch speisen. Regionale Produkte gibt es in der Umgebung, alles ist zu Fuß zu erreichen. Freundliche Camper Nachbarn, wir treffen wieder die Familie aus Bologna vom Vorjahr, sie erkannten uns sofort und wir tauschten unsere Urlaubserfahrungen aus.

Blick vom Castell auf die kleinen Badebuchten
Blick vom Castell auf die kleinen Badebuchten

Wir reisen am 14.8. weiter nach Le Castella

Le Castella liegt am Ionischen Meer in der Nähe von Crotone und Capo Rizzuto. Die Fahrt verläuft über Pizzo und Catanzaro. Hier gibt es eine Anhöhe, wo das Tyrrhenische und das Ionische Meer zugleich zu sehen sind, die Landverbindung ist gut 20 km breit. Wir bleiben am Campingplatz Costa Spendente 2 Tage, besichtigen das sehenswerte Castell und darüber hinaus ist am Platz eine „Woschmaschin“. Nach Urlaubshalbzeit sammelt sich genügend Wäsche an. Der Platz ist allgemein ok, der Zugang zum Meer kurz, leider spricht kein Geschöpf hier auch nur ein Wort Englisch. Bis Regina durch Zufall mit einer Reinigungsdame ins Gespräch kam……astreines Englisch und gute Tipps für die Weiterfahrt nach Santa Severina, eine der schönsten Städte Kalabriens. Kurios…. In der Rezeption kann keiner eine Silbe von einer Fremdsprache.

übliche Art der Kennzeichnung von Straßensperren
übliche Art der Kennzeichnung von Straßensperren

Santa Severina 19.8.2015

Wir machten uns wieder auf den Weg in die Berge. Schade aber die Zufahrt zum Ort war nicht möglich. Die Straße war vermutlich abgerutscht, PKW´s konnten noch fahren, wir riskierten eine Weiterfahrt nicht, da wir nicht sicher waren wie sich die Straßenverhältnisse verschlechtern und ein Wendemanöver wollte ich nicht wagen.

Blick auf die Höhlenwohnungen
Blick auf die Höhlenwohnungen

Matera-Sassi

Unser nächstes UNESCO Weltkulturerbe der besonderen Art in unserem heurigen Urlaub. Matera wurde in der Antike am Rande einer steil abfallenden tiefen Schlucht erbaut, die natürlichen Höhlen wurden ausgebaut und für Wohnzwecke bis in die 60ger Jahre genutzt. In den 90ger Jahren hat man sich entschlossen, diesen geheimnisvollen Ort zu revitalisieren. Seitdem werden die ehemaligen Armenhäuser Schritt für Schritt restauriert mittlerweile gibt es wieder Restaurants, Bars, unzählige Läden und es kommt wieder Leben in diesen Teil der Stadt.

Wir nächtigen am lokalen Parkplatz gleich am Stadteingang. Dieser Stellplatz ist von Womos gut besucht, dennoch etliche Parklücken waren noch frei. Wir beschließen gleich noch am selben Abend die mystische Stadt zu besichtigen und einen kleinen Imbiss zu essen. Unser erster Eindruck war überwältigend. Unglaublich der Blick über diese in den Felsen gebauten gigantischen Wohnkomplex. Überrascht vom fantastischen Ausblick, vergasen wir fast den Ärger, dass unsere Seitentüre klemmte und sich nicht mehr öffnen ließ. Am kommenden Morgen besichtigten wir alle Stadtteile dieses außergewöhnlichen Weltkulturerbes. Die Stadt hat rund 155 Höhlen-Kirchen und ein Höhlen-Kloster zu bieten, alles ist zu besichtigen. Bei einer damaligen Einwohnerzahl von 15.000 kommt pro 100 Einwohner eine Kirche. Die Bevölkerung wurde erst in den 1950iger Jahren auf Grund der feuchten Wohnverhältnisse abgesiedelt. Gegenwärtig sind einige Hotels, etliche Restaurants, einige Wohnungen wieder renoviert und benutzbar, Tendenz steigend. Darüber hinaus gibt es viele Souvenirläden, mit regionalen Spezialitäten und Andenken.

Reparatur unserer Schiebetüre
Reparatur unserer Schiebetüre

Wir mussten unseren Stellplatz wechseln

Wir kamen am zweiten Tag spät abends, nach einem guten Essen mit Panoramablick, zum Parkplatz zurück. Mit Entsetzen stellten wir fest, alle Womos parkten nun vor dem Parkplatz nur unseres war alleine noch dort. Der Parkplatz musste für eine Großveranstaltung geräumt werden, was aber kein Problem war, da dies erst am kommenden Morgen stattfand. Wir guckten welche Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe möglich waren, ein gemischter Großparkplatz für WOMOS und LKW war unweit entfernt. Der Platz war gut, absolut ruhig und sicher.

Für die dringend notwendige Überprüfung der defekten Seitentür schien der Platz auch geeignet. Nach einigen sinnlosen Wutausbrüchen meinerseits und den beruhigenden Worte Reginas andererseits, war das Problem, dank unseres Schutzpatrons dem „Heiligen Antonius“ rasch gelöst. Eine Schraube in der Laufschiene hatte sich vermutlich auf Grund der miserablen Straßenverhältnisse gelockert und dadurch den Schiebemechanismus verklemmt. Mit etwas Werkzeug und nach 10 Minuten Arbeit war das Problem gelöst, ein aufrechter Dank in Richtung Padua zum heiligen Antonius und wir konnten aufbrechen.

Blick von der Zufahrtsstraße auf die Höhlenwohnungen
Blick von der Zufahrtsstraße auf die Höhlenwohnungen

Massafra

Auch hier gibt es Schluchten und Höhlenwohnungen, aber genug von Höhlen, wir nutzen, am Ziel angekommen einen günstig gelegenen Stellplatz am Stadtrand, für eine Stadtbesichtigung von Taranto. Der Platz war besonders sauber und ruhig hatte aber eine schlechte Wasserqualität, dafür Familienanschluss und großes Interesse an unserem Womo mit den High-Tec Einbauten. Der Platzeigentümer hatte eigens einen Freund angerufen welcher unser WOMO besichtigen wollte. Ein ausführlicher Plausch und einige Erfahrungen ausgetauscht, währenddessen bereitete Regina unser Abendessen.

Quelle: Google Maps
Quelle: Google Maps

Die vierte uns zugleich letzte Etappe von rund 1700 km unserer Reise führte nach Taranto, Albereobello die Trulli Stadt, dann an den Strand nach Torre Canne, weiter zum Castell del Monte, hernach zum Gargano nach Vieste, über Pescara nach Assisi, nach San Marino, Padua und zum Abschluss geht die Fahrt in die Dolomitten über Lienz in Oststirol wieder nach Hause.

Unvergessliche Strandstunden, Schwertfisch, Der Heilige Antonio und der Heilige Franz von Assisi, Regen in den Dolomiten und eine zugewachsener Garten zuhause

Stadtpark von Taranto
Stadtpark von Taranto

Taranto

Auch Tarent genannt  ist ein großer Handelshafen mit Stahlindustrie, einer Raffinerie, petrochemischen Werken und Zementfabriken, einer Schiffswerft sowie einem Marinestützpunkt. Früher wurde aus bestimmten Meereschnecken roter Farbstoff (Purpur) gewonnen. Die Purpur-Schnecken wurden zwischen Herbst und Frühjahr gefangen. Die noch lebenden Tiere wurden geöffnet, die farbhaltige Hypobranchialdrüse entfernt und drei Tage in Salz eingelegt. Purpurschnecken wurden bereits von den Phöniziern zum Färben eingesetzt. Heute noch kann man an Gebäude und Grundstücken Reste dieses Farbstoffes sehen.  Am Programm stand natürlich wieder die Stadtbesichtigung, der Einkauf in verschiedenen Geschäften. Heuer wollte Regina trotz all meiner Überredungskunst nichts von einem Abstecher in die gespenstige Altstadt wissen, der alte Stadtkern machte immer noch einen düsteren, beinahe kriminellen Eindruck. Der Stadtrand zum Hafen bietet zahlreiche Fischlokale. Während die Neustadt mit der prunkvollen Einkaufsstraße regelrecht einlud.  

Der typische Trullo
Der typische Trullo

Albereobello

Es geht weiter nach Apulien, genau genommen nach Albereobello, der Stadt der Trulli in die Provinz Bari. Der Trullo ist ein besonderes Steinhaus mit einem spitzförmigen Dach ebenfalls aus Steinen. Die Umgebung um Albereobello bis nach Bari ist geprägt von diesen Häusern.  Das erste Ziel unserer Hochzeitsreise war hier, vor genau 3 Jahren. Damals wohnten wir in einem der Trulli. Der gut geplante Stellplatz gleich am Eingang zur Hauptstraße war mehr als perfekt, in 3 Minuten war man mitten in der Altstadt. Wir beschlossen 2 Nächte zu bleiben. Die Besichtigung der beiden Trulli-Stadtteile bei Tag und bei Nacht ist immer wieder ein besonders Ereignis. Darüber hinaus war dies wieder eine Besichtigung eines UNESCO Weltkulturerbes im Rahmen unseres Urlaubs.  

Strand von Fiume Piccolo
Strand von Fiume Piccolo

21.8.2015 Torre Canne Stellplatz „Fiume Piccolo“

Wir beschlossen nun nach den anstrengenden Besichtigungstagen wieder eine kleine Pause am Meer einzulegen und fuhren in Richtung Torre Canne zum 20 km entfernten Stellplatz „Fiume Piccolo“ am adriatischen Meer. Der ebene, geschotterte Platz liegt direkt am Meer und ist beschattet. Strom sowie V&E sind im Preis von €20.- inbegriffen, wir bleiben 2 Nächte und genießen die Tage am Strand hier. Es ist Zeit und wir nutzen die Ruhe um die letzte Etappe unserer Reise zu planen. Nebenbei angemerkt, eine Reise von über 7 Wochen lässt sich nicht bis ins kleinste Detail planen, viele Destinationen ergeben sich erst im Laufe der Tour und manche erst kurzfristig am Tag davor.

Das wird ein Salat
Das wird ein Salat

Ein leckeres Gemüse

Abends wird wieder gekocht, dabei verkosten wir die Neuentdeckung eines Gemüses, welches wir noch in Albereobello am Markt eingekauft hatten. Es ist ein Gemüse welches roh, beispielsweise im Salat, aber auch gekocht genossen werden kann. Die feine Geschmacksrichtung liegt zwischen einem Kohlrabi, einer Gurke und einem Zucchini, jammerschade, dass es dieses ausgezeichnete Gemüse nicht bei uns gibt. Der Marktverkäufer beschrieb uns den Geschmack zwischen Frucht und Gemüse, was auch stimmt.       

Blick vom Stellplatz auf Castell del Monte
Blick vom Stellplatz auf Castell del Monte

23.8.2015 Castell del Monte

Ein weiteres UNESCO Weltkulturerbe unserer Reise im Landesinneren, es wird auch die steinerne Krone von Apulien genannt. Dieses imposante, achteckige Bauwerk entstand vermutlich in der Zeit, als der Hohenstaufen Kaiser Friedrich II in Apulien verweilte. Wir fahren erst der Küste entlang und bei Bari ging es dann ins Landesinnere. Die Zufahrt führt durch kleine Dörfer hinauf auf die höchste Erhebung dieser Gegend. Vor der eigentlichen Auffahrt zum Castell gibt es rechter Hand einen großen Parkplatz und weiter entfernt einen Campingplatz. Wir nahmen gleich den ersten Parkplatz, der Parkplatzwächter wies uns ein, wollte € 7.- und meinte, wir können uns gleich zu den anderen WOMOS stellen und an der Stromsäule anstecken. Dabei stellte sich heraus, wir hatten im Preis inbegriffen einen Stromanschluss, Toiletten, Frischwasser  und natürlich auch die Möglichkeit, die Nacht hier zu verbringen. Nebenan gab es ein Cafe, ein Restaurant und einen Stand mit Olivenöl aus der Region....perfekt einfach. Man kann sagen was man will für Camper wird in Italien viel getan. Ein Shuttlebus (Hin- und Rückfahrt zusammen um €1.-  brachte uns hoch zum Castell. Die markante, achteckige Bauweise stammt aus dem 11. Jahrhundert und wurde von den Hohenstaufern gebaut. Im Jahre 1996 wurde die sogenannte Krone Apuliens zum Weltkulturerbe ernannt.

Zufahrt zum Campingplatz
Zufahrt zum Campingplatz

24.8.2015 Vieste am Gargano, einer der schönsten Strände Apuliens

Wir fahren am Montag den 24.8. über Foggia und Manfredonia entlang der herrlichen Küstenstraße am Gagano nach Vieste. Der Gargano ist das nördliche Vorgebirge Apuliens an der Ostküste Italiens. Durch seine Form wird er wird auch als der Sporn des italienischen Stiefels bezeichnet. Es geht längs an einer der atemberaubendsten Küsten Italiens, durch Pinienwälder, vorbei an tollen Aussichtspunkten und einem Bauern der sein Olivenöl verkauft…. Klar wir bleiben stehen, Regina wollte noch etwas Öl besorgen. Der empfehlenswerte Campingplatz Adriatico (http://www.campingadriatico.it/) ist unser ausgewähltes Ziel, ab 24.8. gelten hier schon Nachsaisonpreise. Der Platz liegt direkt am feinen, goldgelben Sandstrand, wir haben nur ein paar Schritte zum blitzsauberen Meer. Wir beschließen länger zu bleiben als geplant, das anmutsvolle Ambiente mit dem Blick auf die Altstadt Vieste, die vorgelagerten Fels-Formationen im klaren Wasser und das traumhafte Wetter, darüber hinaus unsere angenehmen Camper-Nachbarn Andrea und Klaus aus München, und eine perfekte Versorgung, insbesondere jeden Tag frischer Fisch, Muscheln, Obst und Gemüse, animieren uns buchstäblich zum Verweilen. Wir tauschen mit unseren Münchner Nachbarn interessante Stellplätze aus und plaudern über praktische Wohnmobiltechnik.  

Wir besichtigen die Stadt Vieste, entdecken dabei einen Markt mit besonderen Leckerbissen. Öl, Obst, Gemüse, eingelegte Antipasti, Süßigkeiten und Alkoholisches wie Wein und Liköre werden hier angeboten, alles aus eigener Erzeugung und selbstverständlich auch zu verkosten.

Basilika des Hl Franziskus
Basilika des Hl Franziskus

1.9.2015 Assisi

Assisi ist eine Stadt mit knapp 29.000 Einwohnern im mittelitalienischen Umbrien und ist unweit der Regionalhauptstadt Perugia. Sie ist Geburtsort des Hl. Franz von Assisi, des Gründers der Minderen Brüder, heute auch Franziskaner oder Minoriten und der Hl. Klara, der Gründerin des Klarissenordens. Die mittelalterliche Stadt mit Stadtmauer und der Festungsruine Rocca Maggiore ist noch gut erhalten und wurde im Jahr 2000 zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt. Wir kamen gegen 23 Uhr in Assisi an und fuhren gleich zum Stellplatz „Via della Madonna dell olivio“ Der Platz ist für rund 20-30 Womos ausgelegt, ist eben gepflastert und bezahlt wird am Automaten. Nebenan ist ein kleines Café mit öffentlichen Toiletten. Der Parkplatz gegenüber wird auch für Reisebusse genutzt, daher kann es gegen 9 Uhr etwas lauter werden. Es gibt direkt vom Stellplatz weg einen Fußweg hoch zur Kathedrale bzw. in die Altstadt (ca. 20 min).

Die Altstadt bietet viele Sehenswürdigkeiten, Lokale, Geschäfte und Souvenirläden. Mit den Basiliken "San Francesco" und "Santa Chiara", den Grabstätten des Hl. Franziskus und der Hl. Klara ist Assisi einer der bedeutendsten Pilgerorte des katholischen Christentums. Eine Besonderheit, die Basilika des Hl. Franziskus ist in eine Ober- und Unterkirche geteilt, eine sogenannte Doppelkirche und mit bedeutenden Malereien der Renaissance geschmückt. Sie wurde am 26. September 1997 bei einem Erdbeben schwer beschädigt und mit erstaunlichem Aufwand vollständig wiederhergestellt.

Blick entlang der einsamen Bergstraße
Blick entlang der einsamen Bergstraße

Die Fahrt über die Berge nach San Marino

Wir werden wagemutig und nehmen wieder einmal eine Abkürzung querfeldein über eine landschaftlich besonders reizvolle Gegend, in der es kaum Verkehr gibt.  Die zweieinhalbstündige Fahrt führt durch malerische Bergdörfer und vertäumte Städtchen fernab von jedem Tourismus

Blick auf den Palazzo
Blick auf den Palazzo

3.9.2015 nach San Marino

San Marino, hat auch den Beinamen La Serenissima und ist die älteste bestehende Republik der Welt mit einer Geschichte, die angeblich bis auf das Jahr 301 zurückgeht. Wir beschließen während der Fahrt, genaugenommen 3 km vor der letzten Ausfahrtsmöglichkeit nach Marino zu fahren. Der Stellplatz direkt an der Talstation der Gondelbahn ist am idealsten. Es gibt Frischwasser, Toiletten und auch eine Entsorgungsmöglichkeit. Der große terrassenförmig angelegte Stellplatz ist für über 50 Womos ausgelegt und nur schwach belegt. Die Gondel fährt ca. 15 minütig und kostet Berg- und Talfahrt €4,50.- eine Fahrt dauert rund 4 Minuten. Mit ca. 61 Quadratkilometern ist San Marino klar überschaubar, die Stadt bietet ihren Besuchern dennoch vieles. Maßgeblich ist die reizende Lage der Altstadt am Monte Titano, dem 745 Meter hohen Hausberg der Stadt. Drei mittelalterliche Festungsbauten sind hier zu erwandern, die Rocca Guaita, die Rocca Cesta mit einer anmutsvollen Fernsicht und die Rocca Montale mit ihrer ausgedehnten Parkanlage und dem Kongresspalast. Eine mit Zinnen besetzte Steinmauer umgibt das historische Altstadt-Zentrum bis hinauf zu Festungsanlagen. Es gibt eine Verfassung, die bis heute noch in Kraft ist, welche einen Freundschaftsvertrag mit Italien garantiert. Seit 1897 gibt es die Unabhängigkeit der Stadtrepublik. San Marino hat auch das Recht auf eigene Euro-Münzen und Briefmarken welche bei Sammlern begehrt sind!

In der Altstadt herrscht immer reges Touristentreiben, viele Tagesbesucher und Busreisende aus Rimini und der näheren Umgebung besuchen die Stadt. Wir können etwa 6 Hauptkategorien von Läden beobachten, Bekleidung, Leder, Schmuck und Parfüm, Brillen, Waffen, darüber hinaus auch natürlich Souvenirläden Bars und  Restaurants. Hat man je einen gesehen kennt man alle! Das Preisniveau ist angemessen, manche Produkte sogar besonders günstig, der Sprit ist hier besonders billig. Wie überall in Touristenhochburgen wird auch Ramsch verschleudert. Ein besonderes Schauspiel ist die Wachablöse, alle 30 min werden die Wachen am Palazzo Publico, der elegante Regierungspalast mit seinem Glockenturm, abgelöst. Wer nur die Altstadt mit deren Sehenswürdigkeiten und die Museen besichtigen will sollte einen Tag einplanen. Der Platz bietet sich wunderbar für eine Übernachtung an, doch wir fahren am späteren Abend weiter nach Padua. Padua hat einen modernen Video-Beschrankten Stellpatz, eine Zufahrt ist jeder Zeit möglich.   

Die Basilika des Hl Antonius
Die Basilika des Hl Antonius

4.9.2015 Padua

Eines unsere letzten Reiseziele ist Padua, die Stadt den Hl. Antonius. Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit ist die als Wallfahrtskirche bedeutende Basilica di Sant’Antonio, Basilika des Heiligen Antonius mit seinem Grabmal. Die Stadt wir das ganze Jahr über gerne von Pilgern besucht, ist jedoch nicht überlaufen. Darüber hinaus bietet der Stadtkern eine gute urbane Infrastruktur, sowie viele Kulturdenkmäler und Sehenswürdigkeiten. Wir kennen die Stadt gut und nach einem Besuch des Hl. Antonius werfen wir uns ins städtische Leben…..auch Shopping genannt. Man findet überall die aktuellste italienische Mode, kann hervorragend Speisen und am täglichen Obst – und Gemüse Markt  frische Ware einkaufen. Am Piazza delle Erbe in der Fußgängerzone reihen sich die Cafés aneinander, wir machen Rast bei einem Imbiss, auf alle Fälle zu empfehlen sind die italienischen Schweinebratenbrötchen mit einem fruchtigen Weißwein. Für Marktbesucher ist der Samstagvormittag mit dem Wochenmarkt, gleich neben dem Piazza Isak Rabin, empfehlenswert. Hier bekommt man nahezu alles zu günstigen Preisen, Bekleidung, Schuhe, Stoffe, Blumen, Taschen, Werkzeug, Arbeitsgeräte aber auch Obst und Gemüse. Es ist immer wieder ein besonderes Erlebnis hier durchstöbern.

Schlechtwettereinbruch in den Dolomiten
Schlechtwettereinbruch in den Dolomiten

5.9. 2015 Heimfahrt über die Dolomiten

Wir brechen am Samstag gegen 14 Uhr die Heimfahrt an, diesmal über die Dolomiten, Silian und den Felbertauerntunnel. Leider schlug das Wetter um und wir machten in den Dolomiten Bekanntschaft mit teils heftigem Regen und 6°C Kälte…..ein kleiner Vorschmack auf Zuhause.

Der höchste Berg der Dolomiten ist die Marmolata mit 3342 Metern Höhe. Weitere bekannte Gipfel  sind die Drei Zinnen, wir hatten Glück, es klarte etwas auf, so konnten wir diese sehen. Die Straße ist gut ausgebaut und es gibt jede Menge Stellplätze für Übernachtungsmöglichkeiten.

Hier gehts zum Gasthaus
Hier gehts zum Gasthaus

Übenachtung in Osttirol

Infolge der späten Abreise von Padua kamen wir erst gegen 21 Uhr nach Osttirol. Ein letzter Zwischenstopp mit Übernachtung und einem Abendessen wurde diskutiert. Wir fanden ein uriges Langgasthaus am Weg. Der freundliche Wirt machte uns noch Schnitzel, wir konnten die Nacht gemütlich am ebenen Parkplatz vor dem einladenden Biergarten verbringen. Darüber hinaus wartete am Morgen ein super Frühstück in der behaglichen Gaststube schon auf uns….. und das alles zu vernünftigen Preisen. Der Landgasthof Bad Weiherburg in Ainet 143, Osttirol, ist besonders zu empfehlen, hier stimmen Qualität, Service und der Preis noch! (www.badweiherburg.at) Der nächste Kurzurlaub in dieser landschaftlich, anziehenden Gegend ist bereits in Planung.   

Die Überaschung im Garten

Zuhause angekommen, wurden wir von einem völlig zugewachsenen Hochbeet überrascht. Einige Kürbissamen vom Komposter trieben unerwartet aus und bescherten uns den Grünwuchs.


Übersicht der gesamten Reise

Texte vorbehaltlich meiner italienischen Rechtschreibfehler, der Großteil der Inhalte wurde zu späterer Stunde, meist bei einem guten Gläschen Wein verfasst!

Alle Eindrücke und Beschreibungen entsprechen subjektiver Betrachtungsweise. Das Urheberrecht der Kartenabbildungen liegt bei Google Mapps (https://www.google.at/maps)