Italien - Frankreich - Spanien - Portugal

Quelle: Google Maps
Quelle: Google Maps

Unsere heurige Reiseroute mit einigen Highlights

  • Italien: Piemont (nur Durchreise)
  • Frankreich: Provence, Camargue,  Lourdes
  • Spanien: Nord- und Westküste, Santiago de Compostela
  • Portugal: der Norden, Porto, Fatima, Lissabon und die Algarve
  • Heimfahrt über Süd-Spanien (Andalusien), Frankreich (die Camargue) und Deutschland
  • Wir kamen sowohl an der westlichsten-, als auch an den südwestlichsten Punkt Europas
  • Besichtigung von 5 UNESCO Welterbestätten
  • Besuch von 3 großen Pilgerstätten
  • Wir steuerten unseren Pössl durch 5 Länder, kamen dabei auf rund 7800 km, das ist um 1200 km weiter als die Luftlinie Salzburg – New York City

Zur Info: Wir geben keine genauen Koordinaten der Stell- und Campingplätze an, da diese ohnehin in den Stellplatzführern bzw. im Internet zu finden sind. Preise von Stell- und Campingplätzen gelten immer ohne Stromanschluss, für Fahrzeuge bis 6m und nur für 2016. 

Für unsere Reiseplanung hatten wir mein altbewährtes  Garmin Nüvi 2595 LM und zusätzlich Regina's Acer Tablet mit der aktuellen SW „Navigator 16“. In beiden Geräten verwenden wir verschiedene offline Datenbanken mit Stellplätzen und Campingplätzen um jederzeit Zugriff (Umkreissuche) auf den nächstgelegenen Stellplatz bzw. Campingplatz zu haben.  Die Streckenplanung von A nach B überlassen wir nicht dem Navi, das bringt nur Ärger ein. Wir planen die Strecke mit dem Tablet, oder PC, überlegen die bestmöglichste Route, setzen sogenannte Wegpunkte und übertragen das File ins Navi oder fahren nach der Route vom Tablet. Häufig wussten wir frühmorgens nicht wo wir abends übernachten werden, dennoch fanden wir mit Hilfe der Datenbanken immer einen oder mehrere passende Stellplätze in unserer Nähe.  

Ein Tipp: Wegweiser versuchen immer Verkehrsströme auf bestimmte Fahrbahnen zu lenken, Resultat  sind nicht selten Staus, das war nicht immer in unserem Interesse, das wichtigste ist aktuelles Kartenmaterial am besten Digital am PC, Tablet und Navi.

Zwischenstation Italien

Stellplatz in Alessandria
Stellplatz in Alessandria

Italien - Piemont

Einleitend, unser Hauptreiseziel ist Portugal. Unsere erste Etappe nach Alessandria in der italienischen Region Piemont verlief über die Brennerroute und wir erreichten nach einer entspannten Fahrt gegen Abend den kostenlosen Stellplatz am Stadtrand von Alessandria.

 

Frankreich

Der Hafen am Rhonedelta
Der Hafen am Rhonedelta

Frankreich - Camargue

Am kommenden Morgen geht es weiter entlang der Ligurischen Küste nach Frankreich. Gegen Abend erreichen wir unseren Stellplatz in der Camargue in der Provinz Provence am Rhône-Delta. Auf Grund er aktuellen Vorfälle umfuhren wir ohne Zwischenstop großräumig die Cote d‘Azur mit den landläufig bekannten Touristenmetropolen. Außerdem sind diese gigantischen Bettenburgen ohnehin nicht unsere Urlaubswelt. Unser  Stellplatz liegt direkt am Hafen, der Port St. Luis und entspricht exakt den Beschreibungen, € 6,50.- alles incl. auch die perfekte Sicht auf die Hafeneinfahrt. Herrliches Wetter und freundliche Leute, der Stellplatz ist für rund 60 Womos ausgelegt, 6 Womos, mit unserem, belegten den Platz.

 

Trotz des herrlichen Wetters und der phantastischen Umgebung  machen wir uns am späten Morgen auf den Weg unseres ersten Etappenzieles nach Lourdes in Südfrankreich an den Ausläufern der Pyrenäen.

 

Basilika in Lordes
Basilika in Lordes

Frankreich - Lourdes

Lourdes, eine Kleinstadt mit rund 19.000 Einwohnern ist bedeutend geprägt vom Pilgertourismus. Das katholische  Pilger-Zentrum ist die „Basilika“ und die „Grotte“ direkt unter der Kirche. Es ist anmutend was sich hier abspielt. Gesunde- wie kranke Pilger, aber auch schwerst-Kranke wandern oder werden in Rikschas und Rollstühlen zur Grotte gefahren in der Hoffnung sich an dem heilenden Wasser zu beleben und ihre Leiden zu lindern oder zu heilen. Wir besichtigen alle spirituellen Orte, die Altstadt und genießen einen Imbiss in einend er zahlreichen netten Bistros der Stadt.  Wie wir später vergleichen konnten mit Santiago, war der Pilger-Fremdenverkehr hier noch bodenständig und vorzüglich organisiert.

 

Nach einem heftigen, lang andauernden Gewitter in der zweiten Nacht in Lourdes, reisen wir weiter nach Spanien. Wir passieren die Grenze in San Sebastian und fahren entlang der ausdrucksvollen, Baskischen Nord-Atlantikküste direkt nach Santander. Wir planen von nun an unsere Stellplätze „on demand“, also nach Bedarf, da wir auch unsere Reiseroute den persönlichen Interessen und Gegebenheiten anpassen.

 

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.

Spanien

Der Hafen von Sandander
Der Hafen von Sandander

Spanien - Santander

Santander ist eine mittelgroße Hafenstadt am Atlantik, wir haben einen Stellplatz direkt am Yachthafen gewählt, € 6,50.- incl. Ent- und Versorgung sowie Strom, ja auch das gibt es noch???. Meine sprachlichen Spanisch-Kenntnisse waren mehr als ausreichend um uns gleich vor Ort perfekt zurechtzufinden. Auch dieser Stellplatz war nicht gerade überbelegt, anfangs waren wir die Einzigen, etwas später gesellte sich ein Zweites und zu später Stunde ein drittes Womo hinzu. Den Abend beschließen wir mit einer guten Tapa und einer Flasche Vino Blanko im Restaurant gleich neben dem Stellplatz

Strand in Gijon
Strand in Gijon

Gijon

Nach einem guten Frühstück am Morgen geht es weiter nach Santiago de Compostela, unserem nächsten Reiseziel. Bevor wir aber Santiago erreichen planen wir einen Zwischenstopp in Gijon. Gijon ist eine Hafen- und Industriestadt in Asturien und zugleich wirtschaftliches Zentrum dieser spanischen Region. Der sehr gut belegte Stellplatz, direkt am feinen Sandstrand, lädt buchstäblich zu einer Erfrischung im Atlantik ein. Der saubere Strand ist nur ein paar Schritte entfernt, das Wasser ist herrlich und auch angenehm warm (gefühlte 22°)

 

Am kommenden Morgen, nach dem Frühstück, geht die Reise von rund 250 km nun direkt nach Santiago.

Die Basilika des Heiligen Jakobs
Die Basilika des Heiligen Jakobs

Santiago de Compostella

Anreise: Wir fuhren von Gijon, erst auf der Autopista und die letzten 65 km auf der Bundesstraße, welche exakt neben den letzen Kilometern des Jakobsweges liegt. Signifikant fiel uns dabei auf, dass es hier eigenartigerweise zu einer Häufung von Etablissements des horizontalen Gewerbes kommt…..siehe Don Juan…..etc….

Wir erreichen den Campingplatz „Camping As Cancelas“  in der Rua do Vintecino de Xullo am Nachmittag. Der Platz ist realistisch etwa 3 km von der Kathedrale entfernt…..Vorsicht mit spanischen Entfernungsangaben, diese werden meist gekürzt um die Touristen nicht zu verschrecken. Unsere Scampi vom Einkauf in Santander werden gleich lecker am Abend zubereitet.

Am Morgen geht es los in Richtung Kathedrale. Bedauerlicherweise hat sich die weltbekannte Pilgerstadt des Heiligen Jakobus sehr verändert. Ich bin bereits zum vierten Male hier, und war überrascht, insbesondere über die konfusen Sicherheitsbestimmungen. Wir haben heute den 25. Juli 2016, welcher der höchste katholische Feiertag, der Tag des Heiligen Jakobus in Santiago ist. Ob das nun ein Gewinn ist oder nicht stellte sich im Laufe des Tages heraus und jeder möge sich sein eigenes Bild darüber machen.

Einerseits konnten wir hautnah miterleben wie die spanische Königsfamilie mit Gefolge den Haupteingang der Kathedrale nach dem Gottesdienst verließ, was uns sehr beeindruckte, andererseits war später ein Betreten der Kirche trotz strenger Kontrollen mit meinem Rucksack nicht möglich. Irgendwie sind wir durch die drakonischen Kontrollen dann doch gekommen. Das Rucksackthema ist hier keineswegs gelöst. In einer weltbekannten Pilgerstadt, wo bestimmt der Großteil mit Rucksack und Wanderschuhen anreist, befindet sich original eine (1) Gepäckabgabestelle am entfernten Rande der Altstadt, die Öffnungszeiten waren auf den Plakaten unterschiedlich angeschrieben und viel zu kurz. Mal von 9 - 14 Uhr, dann wieder von 9 – 13 Uhr….usw. Nur so viel, wir gaben unsere Rucksäcke sicherheitshalber nicht ab, dennoch guckten wir uns eine Gepäckabgabestelle um 14:30 Uhr an, sogleich ist uns ein völlig verzweifelter Japaner entgegen gekommen und fragte ob ich Englisch spreche. Ich fragte was los sei, er sagte er könne seine Gepäckstücke nicht abholen da versperrt sei, klar seit einer Stunde war der Laden geschlossen. Dabei bemerkten wir eine größere Gruppe von Personen welche das gleiche Schicksal hatten, alle standen mit völlig ratlosen, verärgerten Gesichtern vor verschlossen Türen. Beinhart stand in spanischem Wortlaut auf einem kleinen Zettel, die Gepäckstücke können morgen in der örtlichen Polizeistation abgeholt werden??? und das in einer weltbekannten Pilgerstadt…..

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.
Möglicherweise ein Nachfahre des Hl. Jakobs
Möglicherweise ein Nachfahre des Hl. Jakobs

Besichtigung der Tomba  

Wir stellten uns eine gute Stunde am Eingang an der Tomba an (mit den Rucksäcken) und kamen dann mit einigen findigen Diskussionen und einer Kontrolle des Inhaltes doch hinein…Glück gehabt. Beim Eintritt  in die Kirche wechselten wir uns ab, Reginas Rucksack war etwas kleiner und dieser kam hinein. Auffallend und zugleich überraschend war, dass Damenhandtaschen, egal welcher Größe, Einkaufstaschen und Umhängebeutel, welche gut doppelt so groß als mein Rucksack waren, ohne Probleme in die Kirche mitgenommen werden durften.

Quintessenz: Mann oder Frau sollte als Pilger entweder mit einer Plastik-Einkaufstüte oder mit einer großen Damenhandtasche anreisen, auf keinen Fall aber mit einem „Rucksackähnlichem Gebilde“ am Rücken, es sei denn man kann seine Habseligkeiten in einer nahegelegenen Herberge deponieren. Man könnte eventuell versuchen den Rucksack in eine Einkaufstasche zu verstauen. Auch nach sorgfältigen Überlegungen wurde ich nicht schlau was das Rucksackthema und deren Handhabung betraf. Was natürlich klar ist, dass ein vollbepackter Tracking-Rucksack samt Schlafsack und Reservewanderschuhen nichts in einer Kirche zu suchen hat. Eine organisierte Gepäckabgabe mit vernünftigen Öffnungszeiten ist hier unaufschiebbar notwendig!!!

Darüber hinaus wurde dieser hohe kirchliche Feiertag,  auf der Hinterseite der Kathedrale beim Eingang der Tomba, auch noch für eine politische Propaganda-Veranstaltung genutzt. Überlaute Parolen hallten über den Platz, selbst in der Tomba waren die Appelle noch zu hören.

Nichtsdestotrotz, wir gönnen uns nun eine vorzügliche Empanada gefüllt mit Bacalhau (Empanadas sind gefüllte Teigtaschen) und zum Nachtisch einen Kaffee mit Churros (ein Churro ist ein spanisches Brandteiggebäck, eine Art länglicher Krapfen mit sternförmigem Querschnitt. Sie werden aus Brandteig zubereitet, der in heißem Öl frittiert und dann mit Zucker und Zimt bestreut und heiß gegessen).

Eine Anmerkung am Rande, ich besuchte vor etwa 30 Jahren das erste Mal die Kathedrale. Damals war von einem völlig überzogenem, kommerzialisiertem Pilgertourismus überhaupt nichts zu bemerken, auch konnte zu jener Zeit der Haupteingang mit der bekannten Säule in die Basilika genommen werden…. kein Vergleich mit heute….ich möchte gerne wissen was der Heilige Jakobus davon hält? Übrigens wer auf das Schwingen des berüchtigten Weihrauchkessels wartet, sollte sich vorher erkundigen, wir konnten nicht einmal den Hauch eines Weihrauchs in der Kirche wahrnehmen. Übertriebener Pilgertourismus treibt oft bizarre Auswüchse…. Trotzdem gefiel uns die Stadt recht gut und einen Besuch ist sie immerzu wert. Mit etwas Glück trifft man auch den Heiligen Jakob, wie das Bild zeigt.

Kirche auf La Toxa
Kirche auf La Toxa

La Toxa

Am kommenden Morgen geht unsere Reise weiter zur kleinen Insel La Toxa. Auf die Insel gelangt man über eine betagte Steinbrücke. Dort wollen wir die alte Seifenfabrik besichtigen, welche mir gut in Erinnerung blieb. Leider lässt sich die Fabrik nicht mehr besichtigen, doch man kann noch die Produkte direkt kaufen. War die Fabrik vor 30 Jahren noch in Familienbesitz, so gehört sie heute zu Schwarzkopf & Henkel. La Toxa ist eine kleine Insel und gehört zu den bekannten Atlantik-Traumstränden von O Grove. Die Insel ist bekannt durch die über 100-jährige Tradition der Seifenerzeugung. Um die Insel gibt es spezielle Algen und ein Mineralwasser, welche zur Erzeugung von Seife, Parfüms und Duschlotionen verwendet wird.

Wir unterhalten uns mit einer Touristenfamilie aus Burgos, dabei bekommen wir einen super Tipp. Wir sollten unbedingt mit dem Katamaran fahren. Eine Rundfahrt zu den Bateas, das sind die Muschelzuchtbänke bei O Grove, dabei ist Wein und Verköstigung vom Feinsten. Das Alles für € 13.- pro Person. Wir erkundigten uns bei der Anlegestelle und kauften gleich zwei Tickets. Die Fahrt übertraf alles, als Vorspeise wurden sofort Gambas (Scampi) aufgetischt, dazu Albarino, das ist der beste Weißwein der Gegend und als Hauptspeise die bekannten, regionalen Mejillónes (Miesmuscheln) und Essen so viel bis man nicht mehr konnte. Nebenbei wurde eindrucksvoll die Muschelzucht erklärt und natürlich bekamen wir auch die Zuchtseile mit den Muscheln zu Gesicht….. Anspannung im wahrsten Sinne, Essen, Trinken, Fotos schießen, schauen dass uns der Wind nicht die Becher vom Tisch fegt, dann die nächste Portion Mejillónes,… bis zum Finale ein regionaler Likör dann noch kredenzt wurde.

 

Ursprünglich wollten wir auf der Insel auf einen Parkplatz nächtigen, doch im Gespräch mit einer alteingesessenen Markstandlerin stellt ich heraus dies sei nicht mehr erlaubt. So beschlossen wir direkt auf den nahegelegenen Campingplatz Punta Moreira in O Grove zu fahren. Der Platz liegt direkt am herrlichen Strand und war goldrichtig, um die nächsten 2 Tage etwas auszuspannen und die Sonne zu genießen, bevor wir Spanien vorläufig verlassen und die Grenze zu Portugal passieren. Übrigens die Wassertemperatur war ca. 18° gefühlte 12° und glich einer Fleisch-Schockgefrierung… Einfach herrlich und gesund diese Kältereize für den Körper.

 

Resümee: der Küstenabschnitt O Grove mit seinen kilometerlangen goldsandigen Stränden, den Felsformationen und kleinen Buchten und insbesondere der Sonnenuntergang im Atlantik ist immer ein Hochgenuss und war ein vortrefflicher Abstecher.

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.

Portugal

Typische Berglandschaft im Landesinneren
Typische Berglandschaft im Landesinneren

Einige Tipps für Portugal-Reisende: Stand 2016

Energie: Elektrische Energie wird größtenteils aus Wasserkraft und Windkraft gewonnen, sowie aus Photovoltaik, darüber hinaus gibt es Kraftwerke  mit fossilen Brennstoffen. Portugal könnte sich vollständig selbst mit Energie versorgen, dennoch handelt Portugal seine Energie mit anderen Ländern.

 

Wasser: Insbesondere der Norden hat hervorragendes Trinkwasser welches aus zahlreichen öffentlichen Brunnen sprudelt, man kann bedenkenlos den Womo-Wassertank auffüllen. Die Bevölkerung holt sich hier trotz einer Wasserversorgung gerne ihr frisches Quell-Trinkwasser.

Darüber hinaus gibt es viele frei zugängige Mineralwasser- und Heilwasserbrunnen, das Wasser hat einen besonders angenehmen Geschmack, ist sehr kalt und kristallklar, wir füllten unseren Womo-Wassertank damit.

 

Sprit: Der Dieselpreis liegt geringfügig höher als in Spanien ungefähr bei €1,20.- In dichtbesiedeltem Landstrichen ist die Tankstellendichte hoch, im Landesinneren sollt man möglichst mit vollem Tank starten. Es gibt Diskonttankstellen (z.B. Intermercado und Prio) hier liegt der Dieselpreis bei 1,05.-

 

Sprache: Die junge Bevölkerung spricht größtenteils gut Englisch, ansonsten ist man mit Spanisch gut bedient, aber auch Französischkenntnisse sind manchmal hilfreich und ein paar Grundkenntnisse im Portugiesischen sind schnell erlernt. Grundsätzlich gibt es kein Sprachproblem, auch wenn man des Portugiesischen nicht mächtig ist….mithilfe der Gebärdensprache (Hände und Füße) kommt man immer weiter.

 

Wohnmobilisten: Das Stellplatznetz für Wohnmobilisten ist ausreichend dicht, wobei nicht jeder Platz Strom und eine Ver- und Entsorgung bietet. Ist eine längere Stehzeit vorgesehen, so kommt man um eine ausreichend dimensionierte PV-Anlage am Womo nicht herum. Ein Großteil der Stellplätze ist kostenlos, ansonsten sind die Beträge im einstelligen Eurobereich. Strom auf den Campingplätzen ist erfahrungsgemäß nicht günstig (€ 2 - 4.- pro Tag) die Preise für die Campingplätze variieren je nachdem ob im Landesinneren (ca. € 13.-) oder an der Küste (€ 25.-). Mit etwas Internetrecherche kann man auch Plätze um rund € 13.- an der Küste finden.

 

Speis und Trank: Speisen und Getränke sind ausgesprochen preiswert, die Qualität hoch. Am Lande ist es oftmals üblich,  dass zu Hauptspeisen noch einige Vorspeisen serviert werden, diese werden nicht berechnet, auch werden gerne Kräuterschnäpse gereicht, dabei werden nicht nur die Gläser sondern immer die Flasche auf den Tisch gestellt, man kann sich selbst einschenken und zwar so viel und so oft man möchte, meist wird auch das nicht bzw. zu einer geringen Pauschale verrechnet. Vinho Verde oder Albarino sind erlesene Weißweine, werden gut gekühlt getrunken, die Flasche kostet € 7 - 10.- Portugal hat 10 Weinanbaugebiete, im Landesinneren sind die schweren, tanninreichen Rotweine sowie Port- und Madeirawein zu empfehlen, während aus dem kühlen atlantischen Klima des Nordens leichte Weine wie der Vinho Verde kommen.

Der kleine Kaffee (Espresso) kostet ca. 70 Cent bis € 1.- Toast und Tapas liegen im 1 - 2 Euro Bereich, besonders leckere Mehlspeisen, wie kleine Törtchen oder Schnitten gibt es ab € 1.- ausgenommen in den Großstätten und an der Algarve, hier sind Touristenpreise.

 

Lebensmitteleinkauf: Immer frisch und preiswert kaufen wir gerne bei den regionalen Märkten oder bei den Ständen an der Straße ein. Hier passt Qualität und Preis, darüber hinaus wird das Einkommen der Bauern gesichert. Es gibt Obst, Gemüse, Marmelade, Honig, Wein, Kräuterschnäpse, Liköre, Eingemachtes, Olivenöl und vor allem Melonen, oftmals auch Brot aus dem Holzofen.

Ein heißer Tipp: Lidl ist in Europa nahezu überall vertreten und hat seine Standartprodukte aber auch sehr viele regionale Produkte. Es gibt keine Höhenbeschränkungen für Womos immer genug Parkplätze meist auch eigene Womo Parkplätze und auch Toiletten. Einer der wenigen Lebensmittelkonzerne die kapiert haben, dass auch Wohnmobilisten sich mit Lebensmittel eindecken. Bei vielen anderen Lebensmittelkonzernen gibst es Höhenbeschränkungen bis 2,10m.  

 

Intermarche ist ebenfalls ein guter Tipp für Wohnmobilisten. Einerseits kann man hier seine Lebensmittelvorräte  auffüllen, andererseits besonders preiswert tanken, Wäsche waschen und viele Intermarches haben eine kostenlose Ent/Versorgungsstation für Womos.

Wer vornehm und international seinen Einkauf bevorzugt geht zu den Apolonia Supermärkten, hier sind fast alle europäischen Lebensmittel-Produkte zu haben.

 

Klima: Die Temperaturen im Landesinneren können schon mal 38° oder mehr erreichen, in der Regel kühlt es aber am Abend angenehm ab. An der Küste gehen die Temperaturen tagsüber nicht ganz so hoch, insbesondere im Norden kann auch kühler Wind gegen Abend aufkommen. Wir hatten an der Küste in der Nacht ca. 17° im Landesinneren 25° bis 30°. Das Wetter ist in den Sommermonaten Juni bis September sehr beständig und es gibt kaum Regentage und wenn, dann ist dies nur von sehr kurze Dauer.

 

Sicherheit: Allgemein gilt Portugal als sehr sicheres Reiseland mit geringer Kriminalität, dennoch es kann immer etwas sein. Am Lande werden weder Haustüren noch Autotüren tagsüber versperrt, dies gilt jedoch nicht für Städte. Hin und wieder trifft man bettelnde Personen an, diese gehören meist nicht zu den typischen, organisierten Bettelbanden, ausgenommen in Großstädten wie Lissabon. Vorsicht bei Menschenmengen, im Bus, etc. An großen Parkplätzen trifft man sogenannte Einweiser an, auch diese Personen haben praktisch kaum Einkommen und freuen sich dankbar über einen Euro, aber Vorsicht ist geboten. Trinkgeld wird nur bei Bedienung gegeben, jedoch nicht an der Bar.

 

Internet: Freies WIFI Internet ist meist vorhanden, insbesondere in Städten aber auch auf Campingplätzen oder Stellplätzen.  

 

Waldbrände: Portugal hat große Waldflächen und wird im Sommer immer wieder von schrecklichen Waldbränden heimgesucht. Wie in unserem Reisebericht anschließend nachzulesen ist, sind wir nur knapp einer Katastrophe entkommen.

 

Weiterführende detailliertere Informationen können ohnehin in den Reiseführern oder im WWW nachgelesen werden.

Kein Trinkwasser!

Vorsicht jedoch bei diesem Schild, hier ist das Wasser nicht genießbar, obwohl die Brunnenanlage oftmals sehr einladend aussieht.

Interessante Felsgebilde im Gebirge
Interessante Felsgebilde im Gebirge

Fahrt nach Portugal

Am späten Vormittag treten wir unsere Weiterreise in Richtung Grenze an. Vorerst auf der spanischen Autopista in Richtung Vigo und dann zum Grenzübergang bei Fortaleza. In Portugal sperren wir auf unserem Navi erst mal gleich die Autobahnen, denn wir wollen schließlich Land und Leute kennenlernen. Wir nehmen den Grenzübergang bei Tui, vorher jedoch tanken wir in Spanien noch günstig. (€ 0,98.-) Die alte Grenzstation mit der mächtigen Eisenbrücke schaut noch gleich aus wie vor 30 Jahren, lediglich die Grenzkontrollen fehlen heute. Vorbei am Fortaleza und dann geht unsere Fahrt direkt ins Gebirge.

Über die Berge ins Landesinnere
Über die Berge ins Landesinnere

Parque National da Peneda Gerés

Über abenteuerliche, kleine Bergstraßen, wir fahren oft über 2 Stunden in der Wildnis ohne nur irgendjemandem zu begegnen, geht die Fahrt nach Gerés. Hier bei einem regionalen Markt kaufen wir unseren Honig (Berg-, Rosmarien-, und Eukalyptushonig), die Gegend ist bekannt für köstlichen Honig von höchster Qualität (1,4 kg für € 8.-) In Caldas do Gerés, einige Kilometer nach Gerés, übernachten wir, direkt am Parkplatz an der Heilquelle Fonta da Batoca.

Dieser Ort ist ein Kurort.  Die Gegend ist besonders bekannt für viele Wasserquellen und ihr besonders gutes Heilwasser. Das Wasser kann von der Quelle frei und bedenkenlos genommen werden! Die Heilkraft wird vornehmlich für Magen-, Leber- und Gallenleidende Personen in Form von Trinkkuren oder Bädern angewendet. Der Geschmack des eiskalten Wassers ist ausgezeichnet.

Am kommenden Morgen geht es weiter in die Berge vorbei an verträumten Plätzen, hindurch an alten Bergdörfern zu einem Stausee. 

Bacalhau
Bacalhau

Am Stausee (Barragem) do Alto Rabagáo

Wir umrunden einen der größten Stauseen Portugals. Am nördlichen Ufer entdecken wir einen ansprechenden Campingplatz (Aquabarroso) welcher auf ca. 880 Meter Höhe liegt, mit Zugang zum See und einem  netten Restaurant. Wir beschließen die nächsten 2 Tage zu bleiben.  Der Platz kostet € 14.- alles incl. das Restaurant ist sehr empfehlenswert, wir bestellen für den ersten Abend Grill-Koteletts auf 19 Uhr, alles perfekt. Für den kommenden Abend entscheiden wir uns für die typische Landeskost, Bacalhau (salz- getrockneter Kabeljau) zu speisen, welchen ich ebenfalls am Vortag vorbestellte. Sogleich fragte man uns ob wir beim Wohnmobil oder im Restaurant speisen wollen….echt Spitze, man hätte uns gerne auch beim Womo aufgedeckt!!! Die Preise sind absolut bodenständig und für unsere Verhältnisse besonders günstig. Am kommenden Morgen geht unsere Reise weiter nach Bom Jesus was so viel wie „Guter Jesus“ heißt, aber bevor es losgeht werden wir noch auf eine kleine Kostprobe Portwein eingeladen. Ich zeigte mich erkenntlich für die außerordentlich nette Gastfreundschaft und lasse einige Dosen österreichisches Bier hier, der Kellner war derart erfreut und retournierte portugiesisches Bockbier.

Die Basilika Bom Jesus
Die Basilika Bom Jesus

Bom Jesus do Monte

Der Stellplatz in Bom Jesus ist schattig und ideal für die Besichtigung, zur  600  (sechshundert) Stufen höher liegenden Wallfahrtskirche, Bom Jesus do Monte. Beim Anstieg findet man eindrucksvoll mit lebensgroßen Figuren in den Kapellen alle Stationen des Kreuzweges. Am Weg gibt es immer wieder Trinkquellen. Wer die Strapazen des Anstieges scheut, kann mit einer Schrägbahn, welche ausschließlich mit Wasserkraft betrieben wird, zur überragenden Basilika gelangen.

Die  Burg gleich neben dem Stellplatz
Die Burg gleich neben dem Stellplatz

Guimaráes

Wir fahren noch am selben Abend die ca. 30 km nach Guimaráes um hier zu nächtigen und am nächsten Tag die Burg und die alte Stadt zu besichtigen. Die Stadt ist in die Liste der fünfzehn UNESCO-Welterbe-Stätten von Portugal aufgenommen. Der Stellplatz liegt direkt auf einem großen Parkplatz vor der Burg, in die Stadt sind es nur 10 min. Am Stellplatz ist ein Fahrverbotsschild welches die Zufahrt und Abfahrt zwischen 22 und 7 Uhr untersagt, nicht beirren lassen, dies wird nicht so genau genommen und das Parken ist über Nacht dessen ungeachtet erlaubt.

Laut den Portugiesen ist hier Portugal geboren worden und es war im 12. Jahrhundert lange Zeit die Hauptstadt Portugals. Wir besichtigen die historische, gut erhaltene Altstadt, genießen Portwein und Bacalhau in unterschiedlichen Zubereitungsarten.

Maisfladen aus dem Holzofen
Maisfladen aus dem Holzofen

Penha, der Hausberg von Guimaráes

Wir beraten am nächsten Morgen auf den Hausberg von Guimaráes zu fahren und quartieren uns am einzigen Campingplatz ganz oben am Berg ein (€ 11.-).Hier gibt es eine schöne Wallfahrtskirche, zwei Kapellen und eine außergewöhnliche Jausen Station.  Wir machen Rast und genießen die Leckerbissen, bevor wir durch die anmutenden Felsschluchten weiter wandern.  Besonders eindrucksvoll ist die Höhlen-Kapelle des Heiligen Elias, der Schutzpatron der Schlafenden, unweit der Jausen Station, was uns nach dem herrlichen Essen und vor allem dem Rotwein geradezu willkommen war. Die unbedingt empfehlenswerte Jausen Station ist etwas schwer zu finden, aber es gibt ein Schild am Rundweg mit „Eremitage“ und hier geht`s lang, man kann die Maisbrotfladen aus dem Holzofen sodann schon riechen.

Blick vom Stellplatz auf den kleinen Fluß
Blick vom Stellplatz auf den kleinen Fluß

Barcelos

Barcelos ist eine kleine Stadt, westlich von Braga, doch einmal wöchentlich, am Donnerstag, findet hier der größte Markt Portugals statt. Man entdeckt nahezu alles und noch dazu zu günstigen Preisen. Wir reisen am Mittwoch an, auf den nahegelegenen Stellplatz des Marktgeländes. Es ist auf alle Fälle ratsam am Vortag bis spätestens mittags am kostenlosen Stellplatz zu sein, da der Platz bis zum Abend immer gerammelt voll ist! Wir haben Glück und finden mittags noch ein Top Plätzchen für unser Womo. Wir bleiben hier 2 Nächte. Kerngeschäft der Markt-Standler sind Waren aus China (90%) aber auch Portugal und Italien. Hauptsächlich Textilien, Taschen, Lederwaren, werden angeboten. Überdies ist ein Großteil der Marktfläche mit gartenfrischem Obst-, Gemüse- und Fleisch, Wurst- und Käsewaren, sowie Haushaltsgeräten ausgestattet. Das Wetter war heute leicht diesig aber gerade recht für den Markbesuch.

Die zweistöckige Stahlbrücke von Porto
Die zweistöckige Stahlbrücke von Porto

Porto

Erster Tag Besichtigung der Portweinkellerei Cálem:

Porto ist bekannt für guten Portwein und mehrsprachige Kellereiführungen. Darüber hinaus zählt die Altstadt von Porto zu den UNESCO Werkkulturerbe. Die 2 stündige Fahrt von Barcelos nach Porto führt durch romantische, kleine Dörfer und große Weingüter, bis wir mittags am Hafen ankamen. Porto hat rund 4 - 5 Stellplätze alle etwas außerhalb des Zentrums. Wir nehmen den großen Stellplatz nahe der bekannten zweistöckigen Brücke Ponte Luis I. Die gigantische Stahlkonstruktion wurde von einem Schüler von Eiffel geplant und ist eine Art Wahrzeichen von Porto. Wir machen uns am selben Tag abmarschbereit, kommen aber nicht bis zur Brücke, da uns ein nettes Restaurant am Ufer mit einer Bacalhau-Paella anlacht.

Nach dem Imbiss interessieren wir uns sogleich für eine Portwein-Kellereibesichtigung. Cálem, eine große Kellerei mit Weingütern im Landesinneren, sie liegt kurz vor der Brücke an der rechten Seite. Wir machen eine Führung mit Verkostung und kaufen natürlich auch ein. Für alle, die es nicht wissen, es gibt auch weißen Portwein, die spezielle Herstellung sowie die unterschiedlichen Bezeichnungen, die Lagerung und der Genuss dieses Dessertweines können in Web nachgelesen werden.

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.
die Kathedrale Sé in Porto
die Kathedrale Sé in Porto

ZweiterTag: Besichtigung von Porto

Wir nehmen einen HOP on-HOP off Bus und fahren erstmal eine große Stadtrunde bis hinaus zum Hafen am Atlantik. Um eine Übersicht der Stadt und der Umgebung zu bekommen sind diese Busse ideal, wir haben gute Erfahrungen mit diesen Bussen heuer schon in Hamburg gemacht.  Nach der Rundfahrt mit Audio Guide steigen wir im Zentrum aus und beginnen mit unserer individuellen Besichtigungstour.

 

Folgende Sehenswürdigkeiten können wir empfehlen: Die Kirche des heiligen Franziskus mit der aufwändigen Golddekoration, mit dem Museum und den Katakomben, die Kathedrale Sé, die Bibliothek, die bekannte Einkaufsstraße, nicht vergessen den historischen Bahnhof San Bento mit den Azulejos, das sind die hübschen blauen Kacheln, die Geschichten erzählen. Unbedingt sehenswert ist der Torre dos Cleriogos, hier hat man die beste Aussicht über Porto. Der Turm ist ca. 75 m hoch, zugleich der höchste Kirchturm des Landes und kann über 148 Stufen bestiegen werden. Anschlossen ist eine Kirche mit einem Museum.

 

Ein besonderer Hochgenuss ist natürlich die berühmte zwei stöckige Stahlbrücke Ponte Luis I. Am Rückweg gehen wir noch auf einen Drink in eine Bar direkt an der Brücke und anschließend geht unser Weg über die Brücke am Hafen entlang zu unserem Stellplatz.   

der Familienbetrieb Icarai
der Familienbetrieb Icarai

Kulinarik Tipp für Porto

Portugiesen sind absolute Grillmeister, hier wird der Grill nie kalt. Wir beschließen um die Mittagszeit (14 Uhr) ein feines Grillhühnchen vom Holzgrill zu genießen. In der Rua Sà da Bandeira 121 bei dem Familienbetrieb Icarai gibt es gegrilltes Huhn, Ripperl, Spieße vom Grill und sonstige Leckerbissen. Zur Info, wir bezahlten € 18.- für 2 Portionen Grillhuhn, ½ Liter Vinho Verde (Weißwein), eine große Portion Pommes, eine Portion Brot, 2 Kaffee und 2 Portwein. Mit etwas Verstand und dem Focus wo die Einheimischen speisen, kann man auch in Porto GUT und GÜNSTIG essen gehen.

Wir haben wieder ein freies WIFI am Stellplatz gefunden und planen nun nach den Strapazen ein paar Tage an der Küste auszuspannen, darüber hinaus meinte Regina eine Waschmaschine wäre auch nicht schlecht…

Abendstimmung am Campingplatz von Torreira
Abendstimmung am Campingplatz von Torreira

Torreia

Wir finden zwei Campingplätze unter € 18.- an der Küste. Der Campingplatz Furadouro, welcher auf der Strecke liegt, gucken wir uns zuerst an. Achtung Finger weg, hier geht es super-chaotisch ab. Schlange stehen vor der Schanke weil Wohnmobilisten  nicht wissen was sie wollen und alles blockieren, die Lage des Platzes ist in einer großen Grube und total überbelegt, überdies ein Parkchaos von PKW`s vor dem Campingplatz. Darüber hinaus liegt der Platz mitten in einem Waldgebiet, worauf ich später darauf zurückkommen werde, warum wir diese Plätze meiden.  Wir wenden und fahren die rund 15 km weiter nach Torreia und das ist den nächste Super Tipp. Die gut ein Kilometer breite Landzunge ist landschaftlich eine Augenweide rechts der Atlantik, linksseitig die weit ausgedehnten Lagunen. Nebenbei, der Campingplatz in Torreia wie auch der Stellplatz einfach perfekt. Wir richten uns am Campingplatz ein (€ 13.- pro Nacht) alles vorhanden, super Entsorgung saubere Duschen und Toiletteanlagen und natürlich eine Woschmaschin. In den Ort sind es 5 min. und zum feinsandigen Atlantik-Strand 10 min. Im Büro wird auch gerne spanisch gesprochen, somit konnten wir uns gleich einen ersten Überblick verschaffen. Der Campingplatz ist groß, sehr sauber und gut zur Hälfte belegt, davon ein Teil mit freundlichen Dauercampern. Wir bleiben für die nächsten zwei Tage.

Heute ist der 8.8.2016 und es ist Großputztag angesagt, alles im Womo durchputzen, Bettwäsche und alles was nur irgendwie aus Stoff ist wird gewaschen. Vor allem die Solarpaneele am Dach haben eine Reinigung dringend notwendig. Die Camper rings um uns herum gucken schon, da wir nur Wäsche aufhängen und putzen……aber auch das muss mal sein und der ruhige Platz ist ideal. Wieder freies WLAN animiert uns zur Planung der nächsten Tage. Ein Aufatmen der Dauercamper bei unserer Abreise ist erkennbar, die Waschmaschine ist wieder frei!

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.
Bootsfahrt in Aveiro
Bootsfahrt in Aveiro

Aveiro

Die Stadt ist bekannt durch seine bunten Boote. Es wird auch das Venedig von Portugal genannt. Empfehlenswert ist eine 45 min. Bootsfahrt mit einem dieser bunten Touristenboote. Wir nehmen das Nächstbeste und lassen uns durch den Ort, oder besser gesagt durch die Kanäle schippern.

Überdies ist der Ort bekannt durch seine Salzproduktion, ähnlich wie in Trapani auf Sizilien gibt es auch hier Salzgärten. Die Salzkonzentration im Atlantik ist jedoch etwas geringer als im Mittelmeer. Der freie Stellplatz in Aveiro ist ca. 10 min außerhalb neben der Autobahn, wir nächtigen hier nicht sondern fahren gegen Spätnachmittag weiter nach Costa Nova, direkt an die Atlantikküste.

Wellen an der Küste von Costa Nova
Wellen an der Küste von Costa Nova

Costa Nova

Ein kleiner Küstenort bekannt durch seine längs- oder quer gestreiften bunten Häuser. Der regionale Stellplatz ist total überlaufen, wir sehen uns ein wenig um. Unweit des regionalen Stellplatzes gibt es direkt am Strand einen, ich sage mal „wilden“ Stellplatz. Wir stellen uns in die vorderste Reihe gleich hinter den Dünen und guckten gleich mal nach dem Meer - eine zauberhafte Kulisse mit Sonnenuntergang wurde uns geboten. Wir bleiben die Nacht und fahren am Morgen in Richtung Luso.

der gigantische Waldbrand bei Luso und wir waren beinahe mitten drinnen
der gigantische Waldbrand bei Luso und wir waren beinahe mitten drinnen

Der Waldbrand bei Luso

Die Fahrt zur bekanntesten Heilquelle Portugals verlief mehr als abenteuerlich. Entfernt am Horizont sahen wir wieder einen Waldbrand, diesmal wesentlich größeren Ausmaßes als bei Bom Jesus, der war vergleichsweise nur ein Lagerfeuerchen. Laut unserem Navi sah es vorerst so aus, dass wir rechter Hand gut vorbeikommen würden. Auf der Fahrt dorthin bemerkten wir, dass wir immer direkter und näher kamen und plötzlich standen wir mitten im Geschehen. Stromleitungen wurden vorsorglich abgebaut, Löschfahrzeuge waren unterwegs, doch die Straße nach Luso war (noch) nicht gesperrt, so gingen wir davon aus doch auf dem direkten Weg bleiben zu können. Sicherheitshalber fragte ich ergänzend einen Streckenposten vom Zivilschutz, dieser meinte man könne fahren, halt vorsichtig??? Wir kamen in ein kleines Dorf, hier spitze sich die Lage zu, die Bevölkerung sowie Einsatzkräfte hatten alle schon Schutzmasken und endlich sahen wir eine Straßensperre!!! Ich erkundigte mich wieder bei einem der hilfsbereiten Einsatzkräfte, dieser meinte wir sollen umkehren und großräumig die Umfahrung nach Luso nehmen, das ginge problemlos. Kehrtwendung und zurück zum Kreisverkehr. Die paar Kilometer retour waren die Ärgsten, rechts und links der engen Straße wüteten mittlerweile hunderte kleine Brandherde. Auf Grund der Rauchentwicklung hatte der Luftgüte-Sensor in der Klimaanlage angesprochen und somit war es damit auch vorbei. Wir fuhren vorsichtig weiter, sahen dabei die verängstigten Gesichter der Bevölkerung, besonnene Mienen der Einsatzorgane, bis wir endlich zum Kreisverkehr kamen. Unsere T-Shirts waren den ganzen Urlaub nicht so durchgeschwitzt wie gerade eben. Der Himmel war teils schwarz oder glutrot und eine beängstigende Stimmung kam auf. Es dauerte eine Ewigkeit bis wir das gröbste hinter uns hatten und endlich auf der Umfahrung waren. Ich hatte keine Zeit im Brandgebiet Fotos zu machen, doch auf unser CarCam lässt sich die buchstäblich „brändzliche“ Situation nachverfolgen. Dem nicht genug das Inferno ging in Luso weiter.

 

die Heilquelle von Luso
die Heilquelle von Luso

Luso

Wir kamen gut in Luso an und drehten eine Runde in der netten, kleinen Stadt bevor wir das Heilwasser von der Quelle holten. Plötzlich sahen wir am Horizont wieder schwarzen Qualm. Wir gingen schleunigst zurück zum Womo um hier baldigst abzuhauen. Ich fuhr noch der Berghang hinauf um mir einen Überblick der Lage zu beschaffen. Es war der schrecklichste Waldbrand den wir je erlebt hatten, gigantische Flächen der hauptsächlich Eukalyptus bewaldeten Hügelketten standen in Rauch und Flammen. Der Brand hatte sich durch den Wind blitzartig über die Hügelketten in Richtung Luso bewegt, auch hier wurde die Bevölkerung zunehmend nervös. Wir blieben nicht länger, entschieden sofort den Weg von ca. 130 km nach Süden in Richtung Fatima einzuschlagen. Auf der Fahrt rätselten wir, was wohl mit dem kleinen Dorf, in welchen wir durchfahren wollten und der hilfsbedürftigen Bevölkerung passiert sei. Dem Feuer und Rauch nach beurteilt, könnte das Dorf nicht mehr existieren, hoffentlich sind keine Personen zu Schaden gekommen. Einfach katastrophal diese Feuersbrunst! Erst nach etlichen Kilometern war vom Brandgeruch und vom Rauch nichts mehr zu sehen und unsere Klimaanlage verrichtete auch wieder zuverlässig seinen Dienst. Eigentlich wollten wir noch nach Coimbra, südlich von Luso fahren, aber Grund der angespannten Lage in der Gegend wollte ich unbedingt Meter machen in Richtung Fatima. Auf der Fahrt gönnten wir uns eine Pause mit Jause und Kaffee und schwatzten noch lange von den letzten ereignisreichen Stunden.

Kirche von Fatima
Kirche von Fatima

Fatima

Wir kamen gut aber völlig abgekämpft in Fatima an, der große, saubere Stellplatz liegt gleich neben der Kirche und die paar Schritte gönnten wir uns um diese noch zu besichtigen. Der Himmel war wieder völlig klar und die Luft rein, die Abend-Sonne beleuchtete die Kirche wie im Bilderbuch.

Unparteiisch betrachtet liegen hier Heiligkeit und Scheinheiligkeit sehr eng beieinander wie später noch zu lesen ist. Fatima wird jährlich von etwa 5 Millionen Pilgern aufgesucht. Würden alle Pilger diese Heiligkeit auch leben, so gäbe es keine schlechten Menschen. Die Infrastruktur ist gut, der gigantische Parkplatz bei der Kirche hat bestimmt für 1000 Fahrzeuge Platz. Wenn man nicht gerade an einem 13. im Monat zwischen Mai und  Oktober kommt, hat man keine Parkplatzsorgen. Laut kirchlichen Aufzeichnungen soll die Jungfrau Maria im Jahre 1917 den 3 Hirten-Kindern jeweils am 13. erschienen sein.

In den heiligen Brennöfen lodern die Flammen der Kerzen, schwarzer Rauch steigt auf, ein normales Abbrennen ist auf Grund der Vielzahl und der starken Hitzeentwicklung nicht mehr möglich. Auf den Knien gleitende Pilger nähern sich langsam und andächtig der Kapelle um Buse zu tun, begleitet von ihren Familien.  Nebenbei werden immer wieder Fotos von den Knieenden geschossen um natürlich zu Hause etwas vorzeigen zu können. Europaweit immer wieder das gleiche Bild, Jugendliche sind selbst an diesen spirituellen Orten mit ihrem Smartphone so intensiv beschäftigt, dass sie praktisch nichts vom Geschehen mitbekommen. Sogar ein TV-Team positioniert sich um die Gläubigen beim Bußegang ins Bild zu bekommen. 

Fatima hat weltweit den größten Kirchenvorplatz und die größte Kirche. Der Vorplatz fasst über 200.000 Wallfahrer, also wesentlich mehr als der Vorplatz beim Vatikan in Rom, die monströse Rundkirche gleicht eher einem gigantischen Konzertsaal welcher zig-tausenden Pilgern Platz gewährt. Wir machen einen Rundgang noch am nächsten Vormittag und dann ab nach Obidos, das Rothenburg ob der Tauber von Portugal.

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.
Blick auf einen Teil der Altstadt
Blick auf einen Teil der Altstadt

Obidos

Nicht umsonst wird die mittelalterliche Kleinstadt Obidos, das Rothenburg ob der Tauber von Portugal genannt. Das Stadtbild wird geprägt von kleinen, romantischen Gässchen, kleine Läden mit Handwerkskunst und natürlich dem Ginjha, das ist ein besonders schmackhafter und für die Region typischer Kirschlikör. Dieser wird in kleinen Tonstamperl oder in Schokoladetässchen getrunken. Wir spazieren bis zur Burg und genießen die herrliche Aussicht. Beim Rückweg finden wir ein schnuckeliges Lokal, wir speisen Fisch, trinken dazu Sangria und feiern gemütlich unseren vierten Hochzeitstag.

Der Stellplatz in Obidos ist ca. 10 min vom Eingang zur Altstadt entfernt. Ein Fußweg führt entlang am römischen Aquädukt zum Altstadteingang. Für € 6.- hat man eine ruhige Nacht, hat WLAN und kann alles Entsorgen sowie Frischwasser füllen. Abgerechnet wird folgendermaßen. Man bekommt in der Nacht eine Tüte mit Quittung an die Windschutzscheibe und wirft am Morgen die € 6.- in einen Briefkasten bei der Einfahrt. Tagsüber ist der Platz gratis.      

keine überfüllten Strände
keine überfüllten Strände

Lago do Obidos (Foz de Arelho)

Es ist uns wieder nach baden, so fahren wir an die Lagunen. Hier ist das Wasser besonders warm und die Gezeiten kaum spürbar. Wir kutschieren auf den Stellplatz Lago do Obidos, der Platz ist beengend voll, doch wir können uns gleich gegenüber auf einen großen Stellplatz stellen und Duschen sowie Toiletten natürlich auch den Strand benützen. Unermessliche Kosten von € 3.- pro Nacht fallen dafür an…..Am Strand werden verschieden Arten von frischen Muscheln preiswert angeboten, somit ist unser Abendessen schon beschlossene Sache.  

unser Pössl im Dünensand
unser Pössl im Dünensand

Zwischenbilanz

Wir haben nun etwa 3900 km hinter uns, 4 Waldbände, davon einen übergroßen und gefährlichen Brand miterlebt, viel gesehen, literweise köstliches Heilwasser aus den Brunnen im Norden getrunken, eine Menge erlebt und viele freundliche, hilfsbereite Menschen kennengelernt und natürlich ein spitzen Wetter bisher gehabt. Im direkten Vergleich mit Süditalien ist dieses Land wesentlich sauberer und hat kein Müllproblem, im Gegenteil, eine vorbildliche Mülltrennung und Entsorgung!!! Dennoch die Waldbrandgefahr ist hier latent hoch, speziell in den trockenen Sommermonaten. Unverständlich ist uns, dass in den Waldlichtungen wild gegrillt werden darf, es ist alles strohtrocken und der Wind trägt sein Übriges dazu bei, das die Brandgefahr nicht weniger wird. 

Steilküste bei Ericeira
Steilküste bei Ericeira

Zwischenstopp in Ericeira

Wir trampen die Küste entlang in Richtung Süden, sind auf den Suche nach einem netten Nächtigungsplatz, alle Stellplätze sind jedoch übervoll.

Zufällig entdecken wir von der Küstenstraße aus einen Platz mit Womos und steuern diesen gleich an. Ein Top Platz direkt am Strand im vorderen, gepflasterten Parkplatzbereich ist Übernachten für Womos nicht erlaubt, aber im Wiesenbereich dahinter kein Problem. Ausnahmsweise beschreiben wir den Platz etwas genauer, da dieser in keinem Stellplatzführer zu finden ist, darüber hinaus tragen wir den Stellplatz im „Campercontact“, einer der besten Stellplatz- und Campingplatzdatenbank, ein.

 

Platzbeschreibung:

Koordinaten: N 38° 59´ 20,5“ und W 9° 25` 01,1“

Platzbeschaffenheit: ebenes, grasiges Gelände, Straße noch in Hörweite, tagsüber Kaltduschen und Toiletten am Strand. Keine Ent/Versorgung, Restaurant am Strand. Surfschule und Brettverleih. Bei längerem, starkem Regen könnte der Platz problematisch sein.

Wir sind in einem wahren Surf Camp gelandet, treffen eine Gruppe Jugendlicher aus der Hansestadt Hamburg, Kölner, Bad Tölzer und ein junges Pärchen aus Freiburg im Breisgau, wo wir heuer im Februar waren und plaudern über das abenteuerliche Campingleben und die Waldbrände.

am westlichsten Punkt Europas
am westlichsten Punkt Europas

Es geht nun zum westlichsten Punkt Europas den „Cabo da Roca“

Unsere Reise geht weiter der Küste entlang, vorbei an traumhaften Ständen, Surf- und Kite-Eldorados, Sand-Dünen und pittoresken Felsformationen, bevor wir den westlichsten Punkt Europas erreichen. Dieser markante Felsvorsprung, genannt „Cabo da Roca“ ist geografisch der westlichste Punkt Europas, heißbegehrt und dementsprechender Foto-Andrang herrscht vor dem kleinen Felsstück. Nebenbei ist hier ein fantastischer Ausblick auf den Atlantik.

Rätsel

Würde unser Womo schwimmen können und wir mit einer Geschwindigkeit von ca. 100km/h unsere Reise geradewegs fortsetzen, so wären wir in 60 Stunden, also 2,5 Tagen, genau in New York.

Preisfrage: wie viele Kilometer sind es nach New York? Wer das Rätsel löst ist bei uns auf ein Glas Portwein eingeladen.  

Rathaus in Lisboa
Rathaus in Lisboa

Lissabon

Da dieser Küstenabschnitt besonders stark frequentiert ist und keine geeignete Übernachtungsmöglichkeit bietet, beschließen wir die 35 km bis Lisboa ohne Zwischenstopp zur fahren. Wir fahren in Richtung Süden der Küste entlang und kommen zur Ortschaft Estoril, sicher bekannt durch die ehemalige Formel 1 Rennstrecke. Bis zum städtischen und zugleich einzigen Campingplatz in Lisboa sind es nur noch einige Kilometer. Die Bewertung des Campingplatzes sparen wir uns bis zum Schluss auf, denn dieser „Ranz“ bedarf ein paar Zeilen zusätzlich.

Wir planen vorerst vier Nächte zu bleiben um einen Eindruck der Hauptstadt Portugals zu bekommen. Eine detaillierte Stadtbeschreibung mit allen Sehenswürdigkeiten ersparen wir uns, da dies ohnehin in jedem Reiseführer nachzulesen ist. Wir beschränken uns lediglich auf ein paar Sehenswürdigkeiten und praktische Tipps für Wohnmobilisten. Es gibt 24 Std. Tickets für alle öffentlichen Verkehrsmittel, dafür muss man eine RFID Karte um 50 Cent kaufen und diese in den Metrostationen aufladen.

der stählerne Aufzug in der Innenstadt von Lisboa
der stählerne Aufzug in der Innenstadt von Lisboa

Erster Tag Lisboa

Etwa 150 m vom Campingplatz entfernt ist die Busstation für den Bus 714 welcher ohne Umsteigen direkt zum „Praca da Figueira“, ins Zentrum der Stadt, fährt. Wir besichtigen den historischen Elevador de Santa Justa, welcher ebenfalls von einem Schüler von Gustav Eifel geplant und gebaut wurde. Die gigantische Stahlbrücke über den Rio Tejo wurde von einem US Stahlkonzern gebaut, dabei wurden über 77.500 Tonnen Stahl verbaut. Die riesige, gebührenpflichtige Brücke ist für den Individualverkehr (Autobahn) und eine Bahnlinie über den Tejo gebaut worden. Viele interessante, fußläufige Bauwerke der Innenstadt waren heute an der Reihe, sowie die Reste der Igreja do Convento do Carmo, ein Kloster mit Kirche und Museum, welches aber dem großen Erdbeben von 1755 teilweise zum Opfer fiel. Erbaut wurde es in den Jahren 1389 bis 1423 auf ein Gelübde des Marschalls Nuno Álvares Pereira.

die typische Tram
die typische Tram

Zweiter Tag Lisboa

Eine Rundfahrt mit der historischen Tram von 1947 der Linie 28 und der Linie 12 war mehr als abenteuerlich, ohne Sitzplatz wird die halsbrecherische Fahrt sehr schnell zur Erlebnistour. Übrigens die Linie 28 fährt die größte Steigung der Welt, welche eine elektrische Tram fahren kann und das sind fast 14%, selbst in San Franzisco fahren die Tram´s nicht derlei extreme Steigungen. Den Nachmittag verbringen wir in der reizvollen Hafengegend, beobachten die Krebs- und Muschelsammler und lauschen bei einem Drink der Meeresbrandung.

Kulinarisches:

Die Speisen und Getränke in den zahlreichen, romantischen Lokalen, insbesondere in der Fußgängerzone sind preiswert, Bacalhau oder gegrillte Sardinen mit Beilagen gibt es bereits ab € 8,50.- Steak ab € 9,50.-, Espresso ab € 1,50.-, Vino Verde die Flasche ab € 9.-, oftmals ist auch ein Gläschen Portwein unentgeltlich dabei. Überdies gibt es auch eine gute, internationale Küche.

Schrägbahn in die Oberstadt
Schrägbahn in die Oberstadt

Dritter Tag Losboa

Wir nehmen wieder den Bus in Richtung Stadt, steigen jedoch eine Station gleich nach dem Bahnhof aus und direkt gegenüber der Busstation ist eine der beiden historische Schrägbahn in die Oberstadt.  Mit dem 24 Std Ticket ist die Fahrt ohne Bezahlung möglich. Wir schlendern durch die engen, verwinkelten Gässchen, welche durch sogenannte „Fado-Lokale“, kleine Obst- und Gemüse Läden sowie Imbisslokale geprägt sind. Fado nennt sich ein bestimmter, landestypischer Gesang, es sind meist zwei Gitarren und eine Gesangsstimme, die diese Melodien bestimmen. Die Musik ist Geschmacksache, für unseren Geschmack etwas zu einschläfernd (eben fad).  Dieser Stadtteil ist auch das Arbeiterviertel von Lisboa und leider etwas heruntergekommen. Belem, ein Vorort mit dem aufgelassenen Kloster Hyronimus und dem Grab von Vasco da Gama werden wir morgen nicht besichtigen, es war heute eine Menschenschlange von fast 500m vor der Kasse, solche Szenarien kennen wir nur von Rom. Die Hauptstadt Portugals ist besonders sehenswert in jeder Beziehung, Kultur, Bildung und unbeschwertes Leben geben sich hier die Hand. Tipp: Generell würden wir aber von einem Besuch Lissabons im August abraten, die Stadt ist überlaufen von Touristen, volle Trams, lange Wartezeiten bei den Bussen und Museen. 

Wir verlassen die interessante aber etwas quirlige Metropole am vierten Tag.

Der Campingplatz Lisboa

Der einzige Campingplatz liegt etwa 15 km außerhalb des Zentrums und ist genaugenommen eine Schande für Lisboa. Es gibt eine Busstation der Linie 714 ca. 350 m nach dem Campingplatz. Die stündlich kommenden Busse sind insbesondere in den Sommermonaten meist völlig überfüllt, ratsam ist es warme Kleidung mitzunehmen, da die Fahrer die Busse extrem abkühlen, zum Widerwillen der Passagiere!!! -  ok es ist so wie es ist, ansonsten treten nach der fast einstündigen Fahrt Erfrierungserscheinungen auf, auch bei 38° Außentemperatur!

Laut Betreiber sollte es ein vier (4) Sterne Platz sein, im ADAC hat der Platz 2,5 Sterne und diese sind auch noch zu viel. Wir vergeben einen halben Stern. Als Camper ist man einerseits einiges gewöhnt und andererseits entwickelt man eine gewisse Resistenz gegenüber Unannehmlichkeiten. Zur Information: Die reservierten Plätze (ca. €35.-) sind betoniert und mit Ausgleichskeilen steht man einigermaßen gerade, ohne langfristige Vorreservierung im August aber nicht zu bekommen. Hier sind auch ein Wasseranschluss und ein Entsorgungsanschluss vorhanden. Der weitaus größere Teil des Platzes ist frei wählbar (€27.- incl. vielleicht Strom) aber dafür alles ausnahmslos schief, auch mit hohen Ausgleichskeilen wird man sein Womo nicht nivelliert bekommen. Die Konsequenz ist, dass die Wohnmobilisten oft zig Runden drehen um einen möglichst geeigneten Platz zu finden. Hat man einen gefunden so ist nicht sicher ob ein Stromanschluss in der Nähe ist…. also auch Glückssache! Ab späten Nachmittag ist das Duschwasser nur mehr lauwarm und am Abend zumeist kalt. Die Duschen sind desolat, die Toiletteanlagen verranzt, die Geschirrabwasch nicht beleuchtet, verstopfte Rigole und über die Elektroinstallation möchte erst gar nicht schreiben…. Bei den Verteilerkästen fällt die Frontplatte heraus etc…..Beleuchtungen fehlen und jene die vorhanden sind funktionieren nur vereinzelt. Seit Jahren werden die Missstände von den Gästen beanstandet, doch es geht auch so, klar, weil es keine Alternative für Camper und Wohnmobilisten hier gibt, keinen Stellplatz, keinen Mitbewerber, nichts…. Wir haben einen einigermaßen brauchbaren Platz gefunden und halten durch, denn die Stadt ist uneingeschränkt empfehlenswert. Es gibt im gesamten Gelände kein WLAN, SAT Empfang ist Glückssache da viele Bäume sind. Der Preis wäre noch akzeptabel obwohl für portugiesische Verhältnisse zu hoch. Anmerken möchte ich die überdurchschnittlich langen Wartezeiten bei der Anmeldung, diese ist unterbesetzt!

Jammerschade, in den anderen Städten und insbesondere am Lande sind die Gemeinden und Betreiber immer besonders bemüht, dass alles passt und da ist auch alles perfekt! Gerade in der Hauptstadt erwartet man ein Aushängeschild für das Land! 4 Sterne……?????... nie und nimmer!!!! Keinesfalls empfehlenswert, aber gegenwärtig keine andere Wahlmöglichkeit.

unser Katamaran für die Delphinfahrt
unser Katamaran für die Delphinfahrt

Setùbal

Die Stadt ist bekannt für ihre Delphine, wir buchen eine Delphin-Schifffahrt mit einem Katamaran in der Hoffnung welche zu erblicken. Leider war weit und breit von den Delphinen nichts zu sehen, dennoch es war eine zweieinhalbstündige, spannende Fahrt mit dem Kat bei leichtem Wellengang. Setùbal hat einen kleinen Womo Stellplatz in der Hafengegend welche aber in keinem Stellplatzführer aufgenommen ist. Wir fahren die fünf Kilometer stadtauswärts zum Campingplatz, die Nacht kostet € 6.- mit sauberen (warmen) Duschen und Toiletten, kein Vergleich mit Lisboa.

Korkeichen, über Korkeichen
Korkeichen, über Korkeichen

Durch den Alentejo

Unsere Reise geht weiter in Richtung Süden, wir nehmen die Umfahrung der langen Halbinsel Troja, es gäbe auch ein Fährverbindung, und reisen weiter in Richtung Alentejo, die Gegend der Korkeichen. Kork, Kork und nochmals Kork. Gigantische Korkeichenplantagen rechts und links der Straße, es ist Portugals größtes Korkeichengebiet.  Ein ausgewachsener einzelner Baum kann während seines Lebens 100 bis 200 Kilogramm Kork liefern.  Eine Eiche muss erst mindestens 25 Jahre alt werden, bis sie das erste Mal geschält wird. Korkeichen werden ca. 150 Jahre und müssen diese Schäl-Prozedur ca. 16-mal über sich ergehen lassen während ihrer Lebensphase. Die Plantagen werden von Generation zu Generation weitergegeben. Zerstört ein Waldbrand eine Plantage so ist das Einkommen für mehrere Generationen verloren.  Portugal ist weltweit der größte Lieferant von Kork. Über 180.000 Tonnen, das sind etwa 51 % des jährlichen Weltbedarfs, kommen von dieser Gegend.

Strand
Strand

Lago do St. André

Das Einzigartige am Lago do St. André ist eine kleine Düne von ca. 50m welche den Atlantik von einer Lagune trennt. Hier kann man wählen entweder den frischen Atlantik mit Wellengang oder die ruhige, warme Lagune. Wir bleiben 3 Nächte auf dem kleinen, goldgelben sandigen Stellplatz, da das Wetter im Landesinneren nicht so besonders ist und genießen hier das herrliche Wasser.

Wie unschwer zur erkennen ist sind die Stände selbst in der Hochsaison nicht überlaufen.

pittoreske Felsformationen und blauses Wasser
pittoreske Felsformationen und blauses Wasser

Wir sind an der Algarve, in Sagres angekommen

Eine reizende Kleinstadt mit einem Fischereihafen, bestens geeignet zum Übernachten. Ein übergroßer Stellplatz beim Fortaleza, gepflastert und kostenlos bietet genug Platz. Wir bleiben 2 Nächte, erkunden die Stadt und die Reste der Bastion aus dem 15. Jahrhundert. Unseren mächtigen Hunger stillen wir in einem Restaurant bei regionaler Fischkost mit traumhaftem Blick zum Hafen und in die Bucht. Am nächsten Morgen fahren wir die 6 km zum Süd-westlichsten Punkt Europas, dem „Cabo de Sao Vicente“, auch hier gibt es Parkplätze (nur tagsüber) für Womos bis ca. 7m. Mit den langen Womo-Kisten ist es nicht ratsam hierher zu kurven.

 

der Leuchtturm von Cabo de Sao Vicente
der Leuchtturm von Cabo de Sao Vicente

Der Süd-westlichste Punkt Europas, Cabo de Sao Vicente

Dieser Platz darf in unserer Urlaubssammlung natürlich nicht fehlen. Wir haben vor zwei Jahren den Südlichsten Punkt Europas die „Isola della Corrente“ in Sizilien besucht,  vor einer Woche den Westlichsten Punkt Europas „Cabo da Roca“ in Portugal und zuletzt den Süd-westlichsten Punkt „Cabo de Sao Vicente“. Übrigens unser nächster Tipp, hier gibt es die letzte Bratwurst vor Amerika, auch für uns. Der Stand wird seit 20 Jahren von einem Deutschen Ehepaar geführt. Der Leuchtturm wird durch 5 Leuchtturmwärter mit Familien im Schichtbetrieb betreut und hat das stärkste Leuchtfeuer Europas, welches noch in 90 km für die Schiffe sichtbar ist.

Vor dem Bartwurststand
Vor dem Bartwurststand

Cabo de São Vicente oder die letzte Bratwurst vor Amerika

Diese Erfolgsgeschichte begann 1996 mit einem kleinen, selbstgebauten Grillwagen. Gegründet wurde das Unternehmen von Wolfgang und Petra aus Nürnberg. Wer mehr darüber erfahren möchte kann sich den Link ansehen.

http://www.letztebratwurst.com/index.html

Auf jeden Fall ist das Cabo einen Besuch wert und wir ließen uns die Bratwurst auch nicht entgehen.

 

Faro

Wir brechen am nächsten Morgen in Richtung Faro, einem Campingplatz an der Algarve, auf. Angekommen in Faro stellen wir fest den Campingplatz gibt es nicht mehr und eine Zufahrt zum Strand ist für Womos gesperrt. Wir suchen schleunigst das Weite, hier hält uns nichts, wir können diese Großstadt nicht im Geringsten weiterempfehlen, Fluglärm, viel Verkehr und für Wohnmobilisten hat man hier nichts übrig.

Marmelade einkochen
Marmelade einkochen

Olhão

Wir sind auf der Suche nach einer Alternative, da wir Obst zum Einkochen besorgt hatten und dieses an einem Campinglatz einkochen wollen. Wir werden in der Nachbargemeinde Olhão fündig. Ein Top Campingplatz der 3 Sterne Kategorie, sehr sauber, weitläufig und preiswert. (€ 13,50.- pro Nacht) Wir bleiben 2 Tage, waschen wieder die Wäsche, verkochen unser Obst zu Marmelade, erholen uns und ich plane nebenbei gezwungenermaßen unsere Heimfahrt. Zur Auswahl stand Gibraltar oder Ronda, eine alte Stadt in Andalusien. Gibraltar hatte einen schlechten Ruf, überlaufen, viel Verkehr, sehr eng, für Womos kaum zum befahren, darüber hinaus hatten wir zu viel Portwein und andere alkoholische Getränke mit und der Zoll der englischen Kolonie ist vermutlich nicht besonders erfreut darüber. ….also Ronda!  

Wir verlassen am zweiten Tage Olhão und fahren in Richtung „Vila Real de Santo Antonio“, das ist der letzte Ort an der Algarve vor der spanischen Grenze. Wir bekommen auf dem regionalen Markt einen ganz seltenen, dafür umso vortrefflicheren Johannisbrot-Honig. Eigentlich wollten wir mit der Fähre nach Spanien übersetzen, doch am Fährhafen teilte man mir mit, es würden nur mehr Personen transportiert. Somit stand fest, wir können Portugal hier nur über die Autobahn verlassen.

Tipp: Wer keine Autobahnkilometer aufgeladen hat, sollte unbedingt die kleine Auffahrt bei Vila Real de Santo Antonio benutzen, ansonsten wird die Maut fällig, hier ist ein kleines Stück Autobahn mautfrei. Bedauerlicherweise steht diese Möglichkeit in keinem Reiseführer, manche Navis kennen die Auffahrt nicht! Wir verlassen die Algarve und zugleich Portugal mit etwas Wehmut und fahren wieder nach Spanien, genaugenommen nach Andalusien, dabei denken wir schon nach, wann wir wieder hierher kommen….diese Land und die Bevölkerung hat uns besonders fasziniert.

Wieder in Spanien - Andalusien

die gigantische Steinbrücke von Ronda
die gigantische Steinbrücke von Ronda

Andalusien, Ronda

Wir stöhnen unter der drückenden Hitze Andalusiens, bei Sevilla zeigt das Thermometer knapp 40°. Wir umfahren Sevilla, kommen am Hafen vorbei und nehmen die Route in die Berge. Tagsüber hat es auch hier über 35°, doch nachts kühlt es auf 25° ab.

 

Ronda ist eine hinreißende, altertümliche Kleinstadt südöstlich von Sevilla, in den Bergen Andalusiens und gehört zur Provinz Málaga. Sie liegt auf einer Höhe von 723 m über dem Meeresspiegel in einer als Serranía de Ronda bekannten Berglandschaft. Die zwei Stadtteile werden durch eine alte Steinbrücke, welche über eine tiefe Schlucht führt, miteinander verbunden. Ich wage mit unserem Womo den Weg direkt durch die enge Altstadt, da wir über diese monumentale Steinbrücke zum Campingplatz „El Sur“ fahren wollten… einfach großartig, aber nicht geeignet mit Dickschiffen.

unser Campingplatz
unser Campingplatz

Unser Campingplatz El Sur in Ronda

Was ich auf jeden Fall empfehlen kann ist dieser Campingplatz. Hier passt einfach alles, es erübrigt sich eine nähere Beschreibung, es war der beste Platz unserer bisherigen Reise (Preis € 22.-) Es sind zu Fuß ca. 2,7 km zur Altstadt. Die Stadt ist gut besucht, aber keinesfalls von Touristen überlaufen.

die Colegiata Santa Maria la Mayor
die Colegiata Santa Maria la Mayor

Die Altstadt von Ronda

Die Mehrzahl der historisch bedeutenden Bauwerke befinden sich in der Altstadt, der „Ciudad Vieja“, sie wird auch kurz La Ciudad genannt

Besonders typisch für Ronda sind die weißen Häuserfronten in den malerisch verwinkelten und schmalen Gassen.

Es gibt jede Menge gute Restaurants und Kaffees und interessante Sehenswürdigkeiten für jeden Geschmack. Als besonderes Highlight können wir die Colegiata Santa Maria la Mayor befürworten. Prunkstücke zurück bis in das 15. Jahrhundert können hier besichtigt werden. Der Eintritt ist mit € 4.50 noch ok, man bekommt dazu einen Audio Guide in Deutsch.

Eine besondere Attraktion von Ronda ist die Puente Nuevo, die Neue Brücke. In der Mitte der Stadt wird durch die Puente Nuevo die Altstadt „Ciudad Vieja“, meist nur einfach als „La Cuidad“ bezeichnet.

Als kulinarische Empfehlung würden wir hier die Paella in einem der romantischen Restaurants in den Altstadtgassen an den ersten Platz stellen! Ronda ist übrigens die Wiege des spanischen Stierkampfes, was Regina nicht unbedingt freudestrahlender macht. 

Peniscola an der Mittelmeerküste Costa del Azahar …. Ja der Ort an der Küste heißt tatsächlich so

Angekommen mussten wir feststellen, den Stellplatz an der Küste gibt es nicht mehr, mit Baden wird es also nix, wir suchen eine Alternative, bleiben nur eine Nacht und fahren am Morgen gleich weiter. Der Ort ist überlaufen von Hoteltouristen und gibt absolut nichts her. Für Wohnmobilisten wie uns, ist hier zu viel los, die Stellplätze und Campingplätze sind zwar ok, liegen aber zu weit weg vom Meer. Bemerkenswert und zugleich bedauernswert ist: die Gegend ist fest in den Händen der Hotelbetreiber und des Massentourismus.

Sicherheit an den spanischen Mittelmeerküsten, angefangen bei der Costa Brava bis hinunter zur südlichsten Costa del La Luz……ein Thema für sich!

Wir treffen eine deutsche Urlauber-Familie am Stellplatz, kamen kurz ins Gespräch, wobei wir erfuhren, dass ihr Womo in Valencia aufgebrochen wurde und sie all ihrer Wertgegenstände Pass, Kreditkarten, etc. beraubt wurden, obwohl der Parkplatz bewacht war und das Fahrzeug keine Stunde lang gestanden ist…..und das ist kein Einzelfall! Der gesamte spanische Mittelmeer-Küstenabschnitt, wir nennen ihn „Costa Del la Klau und Einbruch“, hatte vor 25 Jahren, damals wie heute, schon einen miserablen Ruf, seinerzeit wurde einem Bekannten das Auto aufgebrochen und heute ist die Situation eher noch bedenklicher. Für uns nur ein kurzer Zwischenstop zum nächtigen und auf gar keinen Fall weiter zu empfehlen.  Vorsicht ist hier immer geboten!!!

Gedanken der Heimreise

Leider drängt auch bei uns die Zeit, der Urlaub ist wie immer viel zu kurz, wir würden gerne noch länger in Andalusien, insbesondere im Landesinneren verweilen, die Provinz bietet sehr viel Sehenswertes . Wie beispielsweise die Römische Brücke und die Mezquita in Córdoba, Sacromonte  und Alhambra in Granada, die Kathedrale Santa María de la Sede oder der Plaza de España in Sevilla, die Höhlen von Nerja, Alcazaba von Almería, usw…..Vielleich beim nächsten Urlaub!

Fahrt in Richtung Grenze Frankreich

Wir lassen Spanien hinter uns bleiben aber kurz an der etwas verwahrlost wirkenden Grenzstation La Jonquera stehen….Diese hat ihre besten Zeiten hinter sich und war vor 25 Jahren immer ein unbedingter Anlaufpunkt um seine letzten Pesetas los zu werden. Heute eher unattraktiv und sauteuer, die Flasche Anis kostet € 16.- gut 50% mehr als im Landesinneren, genauso auch alle anderen Produkte wie Turon, Olivenöl, Jamon etc….. ok niemand will hier noch Pesetas loswerden.   

Frankreich - die Provence

im Hafen von Palavas
im Hafen von Palavas

Wieder in Frankreich - der Grande Nation

Palavas los Flots

Auf der Fahrt entdecken wir Stände und Märkte am Straßenrand. Das Angebot ist vielfältig die Qualität gut doch die Preise sind nicht wirklich günstig. Vorsicht der Honig wird in Frankreich gerne aufgezuckert! Palavas-les-Flots ist eine kleine Stadt im Département Hérault in der Region Languedoc-Roussillon in Südfrankreich. Wir waren bei der Anreise besonders begeistert von der Provence und fahren nun nach Palavas, ein schmuckes Örtchen am Mittelmeer in Südfrankreich. Der ansprechende, gut besuchte Stellplatz liegt direkt am Hafen, hat Duschen und Toiletten sowie eine saubere Ver/Entsorgung. In die Stadt sind es knapp 15 min, jede Menge einladende Bars und Restaurants liegen rechts und links am Hafen-Kanal. Ein Städtchen wie in einem Bilderbuch, in den malerischen Seitengässchen, links des Kanals, findet man ein Fisch-Tapa Restaurant mit allen möglichen Fischspezialitäten. Eine kleine Miniseilbahn an der Mündung ermöglicht das Überqueren des Kanals und bietet darüber hinaus einen besonders reizvollen Blick über die Stadt.  Der markante 45 Meter hohe, bunt beleuchtete Wasserturm "Phare de la Méditerranée" wurde zu einem Kongresszentrum mit Drehrestaurant umgebaut.

Altstadtzentrum von Arles
Altstadtzentrum von Arles

Arles

Geplant wäre eigentlich ein Besuch der Altstadt Lyons, leider gibt es keinen Stellplatz in fußläufiger Entfernung. Ein schöner Campingplatz, etwa 25 min (mit dem Auto) außerhalb, schien die einzige Möglichkeit für den Besuch der Stadt zu sein. Geeignete Verbindungen in die Altstadt konnten wir nicht entdecken. Wir entscheiden uns daher kurzfristig die kleine Stadt Arles zu erkunden. Bei der Fahrt in den Süden durch die Camargue sind wir im Juli an Arles vorbeigefahren, dabei ist uns ein Stellplatz direkt an der Rhône aufgefallen. Genau diesen Platz steuerten wir nun an, perfekt, alles da, tolle Aussicht und 15 min in die Altstadt. Zu den UNESCO Welterben Bauwerken gehören das Amphitheater, das antike Theater, das Forum, die Alyscamps, die ehemalige Kathedrale St-Trophime und deren Kloster in Arles.

Der berühmte Maler Vincent Willem van Gogh lebte eine Zeit lang in Arles und hat hier über 100 Bilder gemalt. Aus verschiedenen Gründen hatte van Gogh sich gerade für Südfrankreich entschieden. Zum einen wollte er dem nördlichen Winter entkommen, zum anderen hoffte er, hier die „blauen Töne und heiteren Farben“ des Südens zu finden. Es gibt viele Spekulationen über Van Gogh, z.B. seine angebliche Selbstverletzung das abgeschnittene Ohr, der scheinbare Bauchschuss, bis zur Einweisung in eine Irrenanstalt.  Das Haus in dem er wirkte ist in Arles noch erhalten.

Blick auf das römische Theater
Blick auf das römische Theater

Orange

Ein guter halber Tag ist noch für eine Stadtbesichtigung übrig, wir entscheiden uns für Orange, eine Kleinstadt mit rund 30.000 Einwohnern in der Provence.  Sehenswürdigkeiten sind der Stadtgründungsbogen, das römische Theater, die Kathedrale und selbstverständlich die schwärmerische Altstadt. Eine gute Möglichkeit Orange zu erkunden bietet der Bummelzug (€ 7,-), Fahrzeit ca. 45 min. Die Haltestelle ist direkt vor dem römischen Theater. Stellplatz zum Übernachten gibt es in der Nähe keinen, aber genügend Parkflächen (nur für Womos bis max. 6m). Das Amphitheater und der Stadtbogen sind in der Liste der UNESCO Werltkulturerben. Das Theater wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. erbaut. Der Ehrenbogen aus spätaugusteischer-frühtiberischer Zeit bildete den nördlichen Stadteingang des antiken Aurasio.

Stelplatz an der Rhone
Stelplatz an der Rhone

Übernachtung in Tournon-sur-Rhône

Wir sind auf der Suche nach einem geeigneten, nahen Übernachtungsplatz. In Tournon-sur-Rhône werden wir fündig. Die Rhône  lässt uns nicht los. Tournon-sur-Rhône ist eine Gemeinde mit über 10.000 Einwohnern  in Frankreich im Département Ardèche in der Region Auvergne-Rhône-Alpes, etwa 80 km südlich von Lyon, idyllisch am rechten Ufer der Rhône gelegen. Wie fanden wir diesen Stellplatz so schnell? Außer den üblichen Stellplatzführern, welche nicht in der Bordbibliothek fehlen dürfen, noch ein Tipp, die App`s von Campercontact, Bordatlas, Aree di Camper online, archies Europe, passend für unser Garmin Navi oder Regina's Tablet mit Android, sind ein unbedingtes „Muss-Haben“ für diese Art zu reisen!!!

Der Stellplatz ist ideal für die Durchreise, hat Ver/Entsorgung, die Bezahlung erfolgt beim Hafenmeister. Kommt man spät abends an, so kassiert der Hafenmeister um 8 Uhr (sehr) frühmorgens mit einem freundlichen „Bonjour“ die € 5.-, also eine Boxer Short bereithalten.

Anmerken können wir, Frankreichs Stellplätze und Campingplätze sind großteils preiswert, sauber und sehr gut ausgestattet. Dasselbe gilt für die Autobahnen, diese gehören zwar zu den teuersten Europas sind aber von sehr gutem Zustand, haben nur in Großstädten Lärmschutzwände, der Urlauber entdeckt die herrliche Landschaft, werden animiert zum Verweilen, genießen und konsumieren (anders als in Österreich, nur ja nix von der Landschaft herzeigen? ) zusammen die zahlreichen Rastplätze welche sich sehen lassen können. 

Zwischenstopp für zwei Nächte in Freiburg im Breisgau

Unsere Heimreise verläuft über Deutschland, dem zufolge fahren wir über Lyon und dem Elsass nach Freiburg im Breisgau. Die entzückende Stadt mit dem ansprechenden Stellplatz hatten wir schon im Februar bei unserer Elsass Reise kennengelernt und ausgiebig erkundet. Kurz und bündig, ideal zum Einkaufen - egal ob Schuhe, Klamotten oder sonst Etwas.  Gute Kaffees, der Münster und nicht vergessen in der Markthalle im Fressgässchen einkehren, unser vorletzter Kulinarik Tipp.

Bayrisches Bier und a Brezn
Bayrisches Bier und a Brezn

Gebührender Abschluss unserer ereignisreichen Reise im Kloster (-biergarten) Andechs

An und für sich wollten wir am Samstag, Regina's vorletzten Urlaubstag zu Hause sein, doch es kam anders…..Wir wählten die Bundesstraße über Bad Tölz und Regina sah am Tablet, dass wir knapp am Kloster Andechs mit der Brauerei vorbeikommen. Kurzfristig (genau 2 min) entschieden wir, noch eine Zwischenübernachtung dort einzulegen. Angekommen bemerkten wir es hat sich viel getan, auf unserer Klöster-Tour 2013 war zwar eine Übernachtung mit Womo halblegal schon möglich, heute gibt es am Klosterparkplatz einen ausgewiesenen Stellplatz nur für Womos und Wohnwagengespanne. Alles perfekt mit Ver/Entsorgung und für die Photovoltaik-losen auch noch Steckdosen. Von der Stellplatzgebühr von € 12.- werden € 3.- als Guthaben-Coupon in der Wirtschaft angerechnet…..einfach genial. Die Gebühr wird nur fällig bei Übernachtung, Stellplätze und Strom sind tagsüber kostenlos. Dementsprechend frequentiert ist dieser letzte Geheimtipp.

 

Endlich a bayrisches Bier….. und der Urlaub wieder viel zu kurz aber bis zum letzten Tag genossen.

 

oa große Buttabrezn und zwoa Hoibe bitschen, oa Dunkle und oa Weiße