DIE FRÄNKISCHEN
STÄDTE im Februar 2015
Franken, ist uns ein liebgewordenes Reiseland. Idyllische Naturlandschaften, verträumte Orte und historische Städte, die vielen Thermalbädern und Gesundheitsorte und vor allem leckeres Essen. Der Bezirk Oberfranken besitzt übrigens die höchste Brauereidichte Deutschlands.
Unsere interessante Reiseroute hatte eine Länge von knapp 1000 km. In Tagesetappen waren wir genau 9 Tage unterwegs. Die Jahreszeit ist für einen Städtetrip ideal, da Stellplätze, Thermen, Museen und sonstige Kultureinrichtungen bei weitem nicht so frequentiert sind als in den Frühjahrs- oder Sommermonaten.
Das allgemeine Preisniveau in Franken ist vergleichsweise niedrig und die Qualität hoch. Die FrankenländerInnen sind ein hilfsbereites, geselliges Volk, wenngleich ein wenig gewöhnungsbedürftig. Sie geben gerne Auskunft, sind dabei einem Smalltalk nicht abgelehnt.
Wolznach in der Hallertau
Wolnzach ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm im Hopfenland Hallertau.
Große Gebiete des Hopfenanbaus wie das Deutsche Hopfenmuseum sind in Wolnzach angesiedelt.
Vollgetankt mit 120l Diesel, 2 mal 11kg Gas, wobei eine Flasche nur zu einem Drittel voll war, 120l Frischwasser und rund 20l Mineralwasser ging es Samstagabends, bei -5 Grad, vorerst nach Wolznach, einem ruhigen, gebührenfreien Stellplatz in der Hallertau, etwa 50 km nach München. Hier verbrachten wir bei romantischem Schneefall die erste Nacht. Bei der Abfahrt am Morgen leistete die elektronische Differentialsperre im Tiefschnee wertvolle Dienste.
Bamberg
Wir fuhren direkt über Nürnberg nach Bamberg. Der ideal gelegene Stellplatz am Heinrichsdamm direkt an der Regnitz liegt etwa 15min Fußweg zur Altstadt entfernt. Er bietet eine nette Aussicht auf die Regnitz und Strom sowie V/E
Sehenswürdigkeiten
Als UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt hat Bamberg viele unterschiedliche Sehenswürdigkeiten zu bieten. Insbesondere das alte Rathaus, die Hofburg, der Dom, die neue Residenz, Kleinvenedig, das Kloster, interessante Museen und natürlich „Klein Venedig“, das einstmalige Fischerdorf in Bamberg, dessen schmucke Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert unmittelbar an der Regnitz stehen.
Frühstück am Sonntagmorgen
Am nächsten Morgen war die Besichtigungstour geplant, doch bevor wir unsere erste Strapaze angingen gab’s ein
ausgiebiges Frühstück mit einem kräftigen Kaffee, dazu heißer, aufgeschäumter Milch sowie unser übliches
Brunch-Programm. Der Kaffee wie immer mit ÖKOSTROM aus der Photovoltaik Anlage. Ökostrom deshalb weil wir keine fossilen Brennstoffe oder Kernkraft für die Erzeugung nutzen!
Die Franken-Bratwurst
Ob in Unterfranken, Oberfranken oder in der Fränkischen Schweiz, jede Stadt hat seine eigene Bratwurst und man glaubt es kaum, alle schmecken unterschiedlich. ..... wir haben sie alle gekostet und uns mental auf eine Bratwurstwoche eingestimmt.
Das Essen und die Altstadt
Die historische Altstadt ist eine besondere Augenweide, stilgerecht sanierte Fachwerkhäuser, urige Kneipen, die typischen fränkischen Wirtshäuser, schmucke Läden und eine intakte Infrastruktur bestimmen die Altstadt. Unser Abendessen genossen wir im Altringlein, ein gediegenes Wirtshaus in der Altstadt. Wer gerne Bier trinkt möge auf alle Fälle das Rauchbier versuchen, eine typische Bamberger Bierspezialität und nur hier in der Altstadt erhältlich. Dazu passt sehr gut das Schäufele, ebenfalls eine landestypische, fränkische Mahlzeit. Als Vorspeise können wir die fränkische Kartoffelsuppe mit Pilzen empfehlen. Wer es etwas urig-rustikal liebt, geht in das Schlenkerla, fränkische Hausmannskost und natürlich das würzige Rauchbier gibt es hier.
Die Altstadt von Bamberg
Bad Staffelstein
Auf unserer fränkischen Städtetour darf außerdem Bad Staffelstein nicht fehlen. Nachdem wir erst im November des Vorjahres hier waren, war ein Besuch in der sehenswerten Altstadt nicht mehr geplant, doch die Obermain-Therme mit dem stark salzhaltigen Thermalwasser lud buchstäblich zum relaxen ein. Der ruhige Parkplatz an der Therme ist zwar kein offizieller WOMO Stellplatz, kann jedoch zur Übernachtung problemlos genutzt werden. Wer Bad Staffelstein noch nicht kennt, kann den Link anklicken um ein paar Eindrücke zu bekommen. Hier gibt es bei der Bäckerei „Kerling“ das gschmackige Holzofenbrot und die leckeren Frankenlaibe. Genug mitnehmen, das Brot lässt sich fabelhaft einfrieren!
Coburg
Unser nächstes Ziel war Coburg. Die Stadt liegt im oberfränkischen Grenzgebiet zu Thüringen. Der gebührenfreie Stellplatz direkt am Eingang zur Altstadt ist ideal gelegen.
Doch bevor wir unser WOMO abstellten kamen wir an der Anfahrtsstraße beim Campingausstatter „Berger“ vorbei. Einige Kleinigkeiten fehlten uns noch, so bot sich ein Zwischenstopp hier an um ein wenig durch das Shop zu schlendern.
Stellplatz in Coburg
Der Stellplatz war für die kalte Jahreszeit außergewöhnlich gut besucht, für PKW ist das Parken gebührenpflichtig, für WOMOS kostenlos.
Apropos Stellplätze, es gibt kaum eine deutsche Stadt, wo nicht mindestens ein Stellplatz für Wohnmobile eingerichtet ist, im "österreichischem Vokabular" scheint das Wort Stellplatz praktisch nicht auf, darf man sich auch nicht wundern dass jene Zunft von Urlaubern unser Land hauptsächlich zur Durchfahrt nutzen. Bis auf ein paar einzelne Stellplätze, allen voran ein TOP-Platz in Wien, welchen wir gerne für den Besuch meiner Kinder nutzen, gibt es bedauerlicherweise diese Art von Infrastruktur bei uns nicht. Das Reisen auf Frankens Autobahnen ist ohnehin sehenswert, Lärmschutzwände wurden nur dort gebaut, wo es wirklich notwendig ist, der Blick in das Land und die Natur sind hier noch möglich und lädt immer wieder zu verweilen ein. Von "Vertunnelung" der Autobahnen ist hier nichts zu merken. Es gibt auch Länder wo Tunnel gebaut werden obwohl gar kein Berg verfügbar ist, sogenannte Unterflurtrassen, möge sich jeder/jede über die Sinnhaftigkeit darüber seine eigenen Gedanken machen.
Sehenswürdigkeiten
Besondere Highlights sind die ansprechende Altstadt und die Festung. Die Veste Coburg, sie wird auch Fränkische Krone genannt, überragt die Stadt Coburg. Der Begriff "VESTE" dürfte noch aus dem Mittelalter stammen. Die Burg wird erstmals im Jahre 1056 urkundlich erwähnt. Sie hat eine Ausdehnung von etwa 135 mal 260 Meter und ist sehr gut erhalten. Die Burg liegt rund 160 Meter über dem Stadtzentrum und ist über einen lang gestreckten Festungsgarten zu erreichen.
Ein berühmter Gast der Stadt war 1530 der Reformator Martin Luther, der während des Augsburger Reichstages hier an seiner Bibelübersetzung arbeitete. Also Vorsicht mit einem „Grüß Gott“ in den Geschäften, das ist hier nicht üblich, da die Stadtbewohner durchwegs protestantischen Glaubens sind.
Kronach
Kronach liegt in Oberfranken und ist ein Mittelzentrum in Bayern. Die Stadt liegt direkt am Fuße des Frankenwaldes, wo die Flüsse Haßlach, Kronach und Rodach zusammenfließen.
Die Kronacher Altstadt ist noch heute geprägt von gut erhaltenem, mittelalterlichem Fachwerk und zahlreichen Baudenkmälern, überdies sehr sehenswert ist die Burg Rosenberg.
Der WOMO Stellplatz mit Strom und V/E für Kronach liegt etwas außerhalb, doch wir entdeckten einen Parkplatz
direkt am Tor zur Altstadt und nutzten diesen zur Nächtigung. Hier kommen wieder einmal klar die Vorteile
eines kompakten Reisemobils zum tragen. Ein zentrumsnaher Parkplatz oder mal nur schnell Brötchen und Milch beim Bäcker holen, enge Innenstadt-Gassen wie hier in Kronach, da kommen
Dickschiffpiloten schön ins Schwitzen.
Die Burgbesichtigung in Kronach
Die Festung Rosenberg ist eine von barocken Befestigungen umgebene Burganlage über der oberfränkischen Stadt Kronach.
Sie ist eine der am besten erhaltenen Festungen in Bayern und wurde nie von Feinden eingenommen.
Die Führung in den Wintermonaten ist möglich, jedoch nur im Außenbereich. Die äußeren Burgmauern sind 14 Meter dick und während der Führung begehbar. Die Burg wurde über die Jahrhunderte laufende
erweitert und umgebaut, blieb jedoch immer eine Wehrburg. Wurde es in Bamberg unruhig so zog sich die hohe Geistlichkeit auf die Burg zurück.
Welitsch
Welitsch bei Pressig ist ein malerisches Dorf im schönen Frankenwald. Durchzogen wird das Dorf von dem Flüsschen Tettau, an dessen Ufern schöne Frankenwaldhäuser und eine historische Dorfkirche stehen.
Außerdem interessant ist die alte Dorfschule, mit dem Teddybär-Krankenhaus und einer Werkstatt, , sowie eine Ausstellung und Verkauf von antikem Spielzeug aller Art.
Signifikant für dieses Dorf, die mit Schieferschindeln und Verzierungen ausgestatteten Fassaden der Franken-Häuser. Wohnmobil-Touristen sind in dieser Gegen selten zu sehen, da wir am Dorfplatz
vor der Kirche gleich Aufmerksamkeit erregten.
Heinersdorf (Grenze zur ehemaligen DDR)
Das ländliche Heinersdorf ist seit 1997 ein Ortsteil der Gemeinde Judenbach im fränkisch geprägten Landkreis Sonneberg im Freistaat Thüringen. Durch die Teilung Deutschlands lag Heinersdorf an
der Innerdeutschen Grenze im 500 Meter breiten „Schutzstreifen“. Reste einer der Berliner Mauer ähnlichen Mauer, aus Betonelementen sind noch gut erhalten. Auch das Grenzhäuschen und der
Spähposten an der Mauer können besichtigt werden.
Eila
Das kleine, unscheinbare Dorf liegt unweit von Kronach in der Nähe zur ehemaligen DDR Grenze. Um eine kleine Dorfwiese und den Dorfteich herum gruppieren sich die einzelnen, ländlichen Güter. Auffallend ist, viele der gut erhaltenen Häuser wurden mit den Schiefer-Schindeln der Gegend gekachelt. Um die Häuser schmucker zu gestalten wurden diese, vermutlich mit weißer Kalkfarbe, verschönert.
Bayreuth
Bayreuth ist eine Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken und zugleich unser letztes Ziel. Weltberühmt ist Bayreuth durch die jährlich stattfindenden Richard-Wagner-Festspiele im prunkvollem Festspielhaus auf dem Grünen Hügel. Das markgräfliche Opernhaus gehört seit 2012 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Stadt entwickelte sich über die Jahre hinweg als Eldorado für Kunst- & Kulturfreunde. Sehenswert sind unzählige Kunst- Kultur- und Museumseinrichtungen, das Stadtzentrum und die Geschäftsstraßen.
Die Therme
Die Lohengrin Therme am Stadtrand bietet Erholung und einen ausgezeichneten Stellplatz mit allen Einrichtungen. Ein guter Tipp: Strom wird hier, wie bei den meisten fränkischen Thermen, nach Zeit abgerechnet (1 Euro für 6 Std), wer im WOMO eine Elektrozusatzheizung besitzt, kann in den Wintermonaten merklich Gas ersparen!
Da wir Strom hatten und nach der Therme ordentlich Hunger, kochten wir natürlich elektrisch.
Kartoffelsuppe, diesmal nach meinem Rezept
Zutaten: Süßkartoffel, normale Kartoffel, eine Zwiebel, viel Knoblauch, Gewürze, vor allem Majoran und frische Pilze, am besten was der Markt gerade hergibt. Wer will, kann etwas Kümmel und Muskat dazugeben. Alles fein abkochen und ein schmackhaftes Abendessen ist fertig.
Energie und die Kälte
Apropos GAS, in der letzten Nacht, wir hatten uns auf einem Stellplatz direkt im Zentrum Bayreuth geparkt, ist uns die wichtigste WOMO- Energiequelle (Gas) ausgegangen, bedauerlicherweise war hier ausnahmsweise auch kein Stromanschluss. Zu Morgengrauen, etwa um 5 Uhr, hatten wir Original -1 Grad im WOMO, zuerst dachte ich die Anzeige wäre defekt, ein zweimaliges klopfen auf das Display änderte dennoch nicht die Temperatur!
Naja was soll ich sagen.... "mir graut der Morgen", daher die Redewendung "Morgengrauen"
Nachdem ich sämtliche, digitalen Temperaturanzeigen geprüft hatte, stellten wir fest, dass es im Kühlschrank, der war wie üblich auf 7 Grad plus eingestellt, wärmer war als im Fahrzeuginneren. Darüber hinaus öffnete sich nächstens aus Sicherheitsgründen das Frostschutzventil unserer Therme, großartig wie alles funktioniert, somit war unser Wasser auch weg. Im Bett war es noch kuschelig warm, daher kam uns die Überlegung, warten bis zum Sommer mit dem Aufstehen. Doch frühmorgens um ca. 8:30 packten wir bei -1 Grad im WOMO und -7 Grad Außentemperatur zusammen und starteten erst mal. Den ÖKOSTROMKAFFEE ließen wir aus, da Regina meinte es sei doch etwas kühl. Die Elektroheizung schaltete ich sicherheitshalber nicht ein, der Ausfall eines wichtigen Energielieferanten war Kick genug.
Resümee, unsere rund 15 kg Gas sind für eine Woche bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und merklich darunter doch zu wenig. Wir heizten Tagsüber auf Stellung 1 (ca. 7 Grad) durch, nachts war uns Stufe 2 (ca. 15-17 Grad) ausreichend, und zum raschen Aufheizen stellten wir meist auf Stellung 5. Die Wohlfühlstellung auf 3 (ca. 21 Grad) gab bei unserer Truma Heizung ausreichend Wärme für allfällige Aktivitäten (Essen, Lesen Frühstücken, Fernsehen, Internet, PC etc.) im WOMO ab. Achtung die Firma Berger tauscht nur die grauen Gasflaschen....keine weißen Flaschen...was uns dann zu Verhängnis wurde.
Nach einer ereignisreichen Woche, wie beispielsweise einer geflickten 50A Sicherung, einigen logistischen Ereignissen, welche Regina meinte die seien nicht erwähnenswert, da alle behebbar waren; und einem beinahe verfrühten Gasausfall traten wir gemütlich und fröhlich lachend über das eine oder andere Malheurchen die Heimreise an.
Ein kurzer Tipp: Macht nie ÖKOSTROMKAFFE mit einer Kapselmaschine wie zum Beispiel einer Nespresso Delonghi Lattissima (ca. 1300 Watt Leistungsaufnahme, das sind rund 110A bei 12V) bei laufendem Motor (Lichtmaschine) da der Ladestrom zur Wohnraumbatterie mit 50A abgesichert ist, geht das nicht gut, immer rechtschaffen den Motor abstellen. Zum Vergleich, eine Tasse ÖKOSTOMKAFFEE benötigt mindestens genauso viel Energie wir der Startvorgang unseres Fiat Ducato, doch bei ausreichendem Sonnenschein wird gebührenfrei nach-getankt.